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Fleisch und Milch: Preise deutlich gestiegen

blu/sda |

 

Bio-Fleisch ist laut der neusten Marktanalyse des Bundesamts für Landwirtschaft so teuer wie nie in den letzten zehn Jahren. Dies insbesondere wegen der gestiegenen Kosten für Bio-Schweinefleisch. Deutlich aufgeschlagen haben auch Milchprodukte.

 

Konkret stiegen die Preise für ein Kilogramm Bio-Schweinesteak im November 2022 im Vergleich zum Vormonat um 41 Prozent auf 29,48 Franken, wie es in einer Mitteilung des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) vom Freitag hiess. Grund für den Preisanstieg sei, dass es in der Schweiz weniger Bio-Schweine gebe.

 

Gleichzeitig zum Preisanstieg sanken die Absatzmengen für Bio-Schweinefleisch im Detailhandel im November um 24 Prozent. Bei Rind (+15 Prozent), Kalb (+54 Prozent) und Poulet (+9 Prozent) stiegen die Absatzmengen hingegen, wie aus den Marktzahlen des BLW hervorgeht.

 

Bio-Warenkorb Fleisch auf 10-Jahres-Hoch

 

Über alle Fleischsorten hinweg stieg der Preis für den sogenannten Bio-Warenkorb, den Monatsbedarf an Bio-Fleisch eines durchschnittlichen vier Personen Haushalts, im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Prozent auf 63,71 Franken. Damit sei der Preis für den Bio-Warenkorb Fleisch und Fleischprodukte so hoch wie nie in den letzten zehn Jahren.

 

Diese Entwicklung sei vor allem durch die Produkte Schweinsstotzenplätzli und Schweinskoteletten geprägt, heisst es im Bericht. Mit einem Preisanstieg von 3.79 Fr/kg (+11,7 Prozent) gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode (Januar bis September 2021) machten die Bio-Schweinsstotzenplätzli einen Grossteil der gesamten Preisentwicklung der Produktgruppe aus, wobei die Preise für Bio-Schweinsstotzenplätzli im Jahr 2021 ausserordentlich tief waren.

 

Warenkorb Milch auf höchsten Stand seit 2009

 

Ebenfalls deutlich teurer wurde der Bio-Warenkorb Milch. Nach einer Preisreduktion zu Beginn des Jahres wurde der Warenkorb stetig teurer. «Mit 38.87 Franken ist der durchschnittliche Preis für das laufende Jahr (Januar-September) so hoch wie noch nie seit der Aufhebung der staatlichen Milchkontingentierung 2009», heisst es im Bericht.

 

Diese langfristige Entwicklung führen die BLW-Marktexperten vor allem auf den Preis für Konsummilch zurück, der eine hohe Gewichtung im Warenkorb Milch und Milchprodukte hat. Der Bio-Emmentaler hatte im Durchschnitt (Januar bis September) im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode mit einem Plus von 1.07 Fr./kg (+5,2 %) den grössten Preisanstieg zu verzeichnen. Mit Ausnahme von Fruchtjoghurt (-1,5 %) und Mozzarella (-0,3 %) wurden alle Produkte in diesem Teil-Warenkorb teurer.

 

Der Anstieg ist einerseits auf die höheren Rohstoffpreise (Rohmilch) und andererseits auf die anhaltend hohe Nachfrage nach Milchprodukten im Detailhandel bei sinkender Milchproduktionsmenge zurückzuführen. Die Menge vermarktete Bio-Rohmilch in der Schweiz von Januar bis September 2022 lag 3,7 Prozent tiefer als in der entsprechenden Vorjahresperiode. «Die steigenden Energiepreise im Jahr 2022 erhöhten zudem die Produktionskosten von Futtermittel, was die Produzentenpreise für Milch steigen lässt», heisst es im Bericht.

 

Das BLW geht davon aus, dass die höheren Kosten zumindest teilweise an die Konsumentinnen und Konsumenten weitergegeben werden.

 

Im September 2022 kostete der Bio-Warenkorb 195.75 CHF und damit 2,9 % mehr als ein Jahr zuvor (gegenüber September 2020: -0,7 %). Ebenfalls gestiegen sind die Ausgaben für den Nicht-Bio-Warenkorb, der im September 2022 mit 129.73 CHF 3,3 % mehr kostete als im Vorjahr (ggü. September 2020: -0,9 %). Die Preisdifferenz vom Bio-Warenkorb zum Nicht-Bio-Warenkorb betrug im September 2022 66.02 CHF bzw. 50,9 %.

 

Gemüse wurde günstiger

 

Anders sieht die Preisentwicklung bei Bio-Gemüse aus. Mit 33,40 Franken kostete der Bio-Warenkorb Gemüse im Jahr 2022 (Januar-September) durchschnittlich rund 9 Prozent weniger als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Verglichen mit dem Durchschnitt der vorangegangenen vier Jahre kostete er sogar rund 14 Prozent weniger.

 

Grund dafür dürfte gemäss Branchenexperten ein zunehmender Preisdruck im Detailhandel sein, wie es im Marktbericht heisst. Zudem boten die Wetterverhältnisse im Frühling und Sommer 2022 für gewisse Gemüse günstige Wachstumsbedingungen. Auch der «Nach-Corona-Effekt» könnte gemäss den Marktexperten eine Rolle spielen. 2020 und 2021 war die Nachfrage im Detailhandel aufgrund der Pandemiemassnahmen erhöht und deshalb einige Produkte teurer. Nun normalisiere sich die Nachfrage wieder, heisst es im Bericht. 

 

Eier stabil

 

Der Preis für den Bio-Warenkorb Eier war 2022, wie in den vergangenen Jahren, sehr stabil. Mit einem durchschnittlichen Preis von 23.15 Franken ist der Preis für den Bio-Warenkorb Eier im Jahr 2022 im Vergleich mit der Vorjahresperiode um 9 Rappen bzw. 0.4 Prozent gestiegen.

 

Einen Preisrückgang verzeichnete 2022 der Bio-Warenkorb Früchte: mit 17.17 Franken kostete er im laufenden Jahr (Januar-September) im Durchschnitt rund 2,1 Prozent weniger als 2021 (gegenüber 2020: - 6,1 %). Auch hier dürfte der allgemeine Preisdruck im Bio-Markt eine Rolle spielen, aber auch der starke Franken, der die Teuerung wieder ausgleicht bei den stark vertretenen Importprodukten im Warenkorb Früchte.

Kommentare (1)

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  • S.R. | 16.01.2023
    Nur der Produzent sieht nicht viel davon.Hauptsache Coop,Migros etc können fette Margen einstreichen.Der geprellt ist der Konsument .

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