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Getreide: Pilzgifte heuer kein Problem

Die Arbeitsgruppe «Lebensmittelsicherheit» von der Branchenorganisation Swiss Granum hat das diesjährige Monitoring von Mahlweizen, Gerste und Triticale ausgewertet: Die Belastung mit Deoxynivalenol (DON) liegt bei der Ernte 2025 deutlich tiefer als im Vorjahr. 

Verschiedene Fusarien-Arten in Getreide und Mais bilden eine Vielzahl unterschiedlicher Mykotoxine. Das sind giftige, von Pilzen gebildete Stoffwechselprodukte, die bei Menschen und Tieren bereits in tiefen Konzentrationen eine toxische Wirkung zeigen können. Aus diesem Grund bestehen Höchstgehalte für Mykotoxine im Lebensmittelsektor und Richtwerte für den Futtermittelsektor, welche Bestandteil der Übernahmebedingungen von Swiss Granum sind.

In Zusammenarbeit mit Agroscope und der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (Hafl) überwacht Swissgranum im Rahmen eines Monitorings das Risiko der Mykotoxin-Belastung des Getreides vor und nach der Ernte. Wie der Branchenverband für Getreide, Ölsaaten und Eiweisspflanzen nun mitteilt: «Deoxynivalenol kommt im Getreide der Ernte 2025 seltener vor als im Vorjahr. Die Belastung liegt auf einem tiefen Niveau.» Nachfolgend finden Sie die Auswertungen der analysierten Kulturen:

Mahlweizen

Das Deoxynivalenol-(DON)-Belastungsniveau bei Mahlweizen fiel tief aus: Von gesamthaft 92 analysierten Mahlweizenmustern der Ernte 2025 wurde in 96 % keine oder eine DON-Belastung unterhalb der Nachweisgrenze (DON < 0,2 ppm bzw. mg/kg) festgestellt. Lediglich vier Muster (4 %) lagen oberhalb der Nachweisgrenze, mit einem Höchstgehalt von 0,59 mg DON/kg.

Bei Winterweizenbeständen, die erst Anfang Juni in Blüte waren, waren die Wetterbedingungen während der Blüte regnerisch und wechselhaft und somit günstig für Infektionen mit Fusarium graminearum. Die weitere Entwicklung des Pilzes in den Ähren und damit die Bildung des Mykotoxins DON wurden jedoch sehr wahrscheinlich durch die trockenen und heissen Wetterbedingungen Ende Juni/Anfang Juli verringert, wie Swissgranum in der Mitteilung zum diesjährigen Mykotoxin-Monitoring schreibt.

Gerste und Triticale

Das DON-Belastungsniveau bei Gerste und Triticale fiel eher tief aus. Von gesamthaft 40 analysierten Gerstemustern wiesen 67 % eine DON-Belastung oberhalb der Nachweisgrenze auf. Das Belastungsniveau war jedoch insgesamt tief: 50 % der Muster wiesen einen DON-Gehalt zwischen 0,2 und 0,5 mg/kg auf, 12 % einen Gehalt zwischen 0,5 und 1 mg/kg. Nur bei zwei Mustern (5 %) wurde ein Gehalt über 1 mg/kg nachgewiesen, mit einem Höchstgehalt von 2,72 mg/kg.

Von gesamthaft 37 analysierten Triticalemustern wiesen laut Swissgranum 52 % eine DON-Belastung oberhalb der Nachweisgrenze auf. 46 % der Muster wiesen einen DON-Gehalt zwischen 0,2 und 0,5 mg/kg auf, 3 % einen Gehalt zwischen 0,5 und 1 mg/kg und 3 % (ein Muster) über 1 mg/kg. Der Höchstgehalt lag bei 2,37 mg/kg.

Aus Kostengründen wurde die Zearalenon-Belastung (ZEN) nur bei Mustern analysiert, die einen DON-Gehalt von über 0,3 mg/kg aufwiesen. Bei der Gerste wurden 17 und bei Triticale sechs Muster untersucht. ZEN wurde nur in sechs Mustern nachgewiesen, die Belastung lag laut dem zuständigen Branchenverband auf einem tiefen Niveau.

-> Die detaillierten Analyseergebnisse sind unter diesem Link verfügbar

Geänderte Höchstgehalte für Fusarien-Mykotoxine und Mutterkorn-Ergotalkaloide

Wie Swissgranum weiter informiert, hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) am 1. Juli 2025 die Kontaminantenverordnung geändert. Dabei wurden die Höchstgehalte für Mykotoxine (Deoxynivalenol, Zearalenon, T-2- und HT-2-Toxine), Mutterkorn und Ergotalkaloide an diejenigen der EU angepasst.

->  Verordnung über die Höchstgehalte für Kontaminanten

Für diese Anpassungen gilt eine Übergangsfrist von einem Jahr, d. h. bis zum 30. Juni 2026. Diese tieferen bzw. neu definierten Höchstgehalte sind ab der Ernte 2026 ebenfalls Bestandteil der Übernahmebedingungen von Swissgranum und müssen von den Marktpartnern umgesetzt werden, wie es in der Mittelung heisst.

Aussaat 2025

Die Problematik der Mykotoxine betrifft jeden Produzenten. In diesem Zusammenhang sind die Landwirte und Landwirtinnen laut dem Branchenverband gefordert, indem sie durch eine geeignete Fruchtfolge und entsprechende Bodenbearbeitung das jährlich schwankende Befallsrisiko erheblich reduzieren. Bezüglich F. graminearum-Befall und DON-Belastung wird daher Folgendes empfohlen:

  • Fruchtfolge mit zu hohem Getreide- und insbesondere Mais-Anteil vermeiden
  • Ernterückstände fein mulchen und in den Boden einarbeiten (bei Pflug nicht zu tief, da sonst der Abbau der Ernterückstände verlangsamt wird)
  • Bei Bodenbearbeitung ohne Einarbeitung der Ernterückstände: Vermeiden von Weizen, Triticale oder Gerste nach Mais sowie von Triticale nach Weizen
  • Wenig anfällige Sorte und zertifiziertes Saatgut wählen Diese Kriterien sind bei der Aussaat unbedingt zu berücksichtigen.

Das Merkblatt 2.5.5 von Agridea beinhaltet zusätzliche Informationen zu diesem Thema. Die Empfehlungen zur Prävention sind ebenso auf www.swissgranum.ch verfügbar (Rubrik Richtlinien/Übernahmebedingungen).

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