Per 1. Juli wurde der Importzoll beim Heu auf 3 Fr./100 Kilo angehoben. Zu spät, wie der Vorstand des Schweizerischen Raufutterverbands (SRV) laut einer Mitteilung findet.
Schwierige Preisfindung
«Aus nicht klar nachvollziehbaren Gründen beliessen die zuständigen Behörden den Heu-Zoll bei null Franken, was im Juni die Einfuhr grösserer Mengen Heu und Luzerne begünstigte», so der SRV-Vorstand. Durch die nach Ansicht des Raufutterverbands verspätete Zollanpassung sei es zu «sehr grossen Marktverzerrungen gekommen, die noch längere Zeit ihre Auswirkungen zeigen werden.»
Rund um die heurige Heu- und Emdproduktion spricht der SRV von einer herausfordernden und heterogenen Situation: «Das früh geerntete Heu weist eine sehr gute Qualität auf, in den mittleren Lagen war das Heu jedoch überreif.» Weiter sei der erste Emd-Schnitt vielerorts spät gemäht worden, was zu einer durchzogenen Qualität geführt habe, und die Produktion von Bodenheu sei wegen der Wetterverhältnisse bisher fast unmöglich gewesen. Wegen des wüchsigen Wetters seien die Quantitäten aber meist hoch, so die Einschätzung des SRV.
Weites Preisband
Unter all diesen Voraussetzungen sei es schwierig gewesen, nachhaltige Richtpreise festzulegen. Das auch beim Stroh, da wegen der schwierigen Wetterbedingungen, dort wo die Ernte bereits begonnen habe, das Stroh nach dem Dreschen gehäckselt und untergepflügt worden sei, so der Raufutterverband.
Trotzdem kam der SRV-Vorstand zu einem Konsens und hat die neuen Richtpreise definiert (siehe Tabelle). Diese sinken beim Heu um rund zwei Franken im Vergleich zu den Frühjahrspreisen, beim Stroh bleiben sie gleich. Das Preisband sei eher weit gestaltet, um der gesamten Situation Rechnung zu tragen, heisst es auf Anfrage