Am 22. März führte der Schweizerische Raufutterverband (SRV) sein Frühjahrstreffen in Matzingen TG durch.
Leicht tiefere Preise
Fabian Gut, Präsident des SRV, stellte bei der Marktlagebesprechung fest: «Die Lager sind noch ausreichend gefüllt mit altem Heu in guter Qualität.» Die Nachfrage der Kunden wurde von den Händlern als ruhig und eher abwartend beschrieben. Es sei überständiges Heu vorhanden und der Handel hoffe auf einen Abbau dieser Überbestände, so der Tenor. Weiter berichtete Daniel Beyeler aus Bern, dass aufgrund der Schleppschlauch-Pflicht die Nachfrage nach Strohpellets gestiegen sei.
SB
Rund um die vom Vorstand empfohlenen Richtpreise für Heu und Stroh entstand im Vorfeld der Abstimmung eine angeregte Diskussion. Angesichts der Situation, dass der Handel die Lager abräumen möchte, wurde die Frage aufgeworfen, ob 30–32 Fr./100 Kilo für stockbelüftetes Heu in Gross- und Kleinballen gepresst gerechtfertigt sei. So stellte Armin Rüegg aus Schönengrund AR den Antrag, die Preise auf 28–30 Fr./100 Kilo zu senken. In der Abstimmung erhielten dann jedoch die vom Vorstand vorgeschlagenen Richtpreise für Heu und Stroh die mehrheitliche Zustimmung.
Lage im Ausland
Unter den Gästen waren auch einige Heu- und Strohlieferanten aus dem nord- und dem süddeutschen Raum. Die Stimmung war kameradschaftlich und geprägt vom gegenseitigem Verständnis für Bauernproteste und Forderungen nach mehr Anerkennung und höheren Produkterlösen. Zur Situation in den Nachbarländern sagte Fritz Neuhöfer aus Köln (D): «Im Norden Deutschlands war die Qualität der Ware schlecht, und was noch zu verwerten war, wurde für Spezialzwecke genutzt.»
Und er ergänzte, dass sich die norddeutschen Milchviehhalter vermehrt im Osten mit Raufutter eingedeckt hätten. Neuhöfer beschrieb auch die Situation in Frankreich vom letzten Sommer und sagte, dass es regional grosse Unterschiede gegeben habe. Ab Lyon bis Nizza (F) beispielsweise sei der erste Schnitt aufgrund des Dauerregens schlecht und nicht zu verwerten gewesen. Und auch in Spanien habe es Missernten gegeben und deshalb hätten deutsche Stroh- und Heuhändler spanische Milchviehhalter mit der benötigten Ware beliefert