Um den Bedarf decken zu können, werden die Importe erhöht.
Erika Varga
Eier sind gefragt – und die Schweizer Produktion reicht nicht aus, um den Bedarf zu decken. Die Versorgungslücke wird deshalb mit Importen geschlossen.
Reguläres Zollkontingent Anfang 2025 erhöht
Bereits für das laufende Jahr wurde das reguläre Importkontingent dauerhaft um über 3’500 Tonnen auf 21’000 Tonnen erhöht. Diese Menge kann zu einem reduzierten Zollansatz eingeführt werden. Doch selbst diese Aufstockung genügt nicht: «Das war bereits Anfang Februar absehbar. So war das Zollkontingent im ersten Quartal 2025 bereits zu 40 Prozent ausgeschöpft », schreibt der Bundesrat.
Der Bedarf an Eiern steigt stetig.
BLW
Auf Antrag der Eierbranche hat der Bundesrat am 30. April 2025 das Kontingent für Konsumeier nun um 48 Prozent auf 31’000 Tonnen erhöht. Damit können bis Ende Jahr rund 158 Millionen Stück zusätzlich zum tiefen Zollansatz eingeführt werden. «Mit diesem stark erhöhten Zollkontingent wird die Inlandversorgung mit Konsumeiern im laufenden Jahr sichergestellt», heisst es weiter.
Import gestaffelt – Handel verpflichtet sich
Das Zusatzkontingent wird in zwei Tranchen freigegeben: Eine erste Tranche à 6’500 Tonnen steht ab 1. Juni zur Verfügung, eine zweite mit 3’500 Tonnen ab dem 1. September. Die Zuteilung erfolgt wie üblich nach dem Windhundprinzip – also in der Reihenfolge der eingereichten Zollanmeldungen.
Der Konsum an Eier nimmt laufend zu,
BLW
Diese Erhöhung ist an Bedingungen geknüpft: Der Eierhandel hat zugesichert, die mit den Schweizer Produzenten vereinbarten Mengen an Inland-Eiern weiterhin abzunehmen.
Konsum steigt
Grund für die Anpassung ist die gestiegene Nachfrage. Der Pro-Kopf-Konsum ist von 2023 auf 2024 um neun auf 198 Eier gestiegen – das entspricht einem Plus von fast 5 Prozent. Insgesamt wurden 1,797 Milliarden Eier konsumiert.
Obwohl die Schweizer Produktion im gleichen Zeitraum um 2,8 Prozent zulegte, reicht das nicht aus: 2024 lag der Selbstversorgungsgrad bei nur noch 62,5 Prozent. 1,124 Milliarden Eier wurden in der Schweiz produziert. Die restliche Nachfrage wurde über Importe gedeckt, die um 10,8 Prozent auf 674 Millionen Stück zunahmen – vor allem aus den Niederlanden, Italien, Deutschland und Frankreich.
Import-Kontingent Konsumeier
Seit dem 1. Januar 2025 beträgt das Teilzollkontingent 9.1 für Konsumeier insgesamt 21’000 Tonnen, die gestaffelt sind. Die Zuteilung erfolgt nach dem Windhundprinzip.
- Tranche 1: 13’650 Tonnen vom 1. Januar bis 31. Dezember
- Tranche 2: 7’350 Tonnen vom 1. September bis 31. Dezember
«Zollkontingente sind Ausdruck von schweizerischen Verpflichtungen, einer bestimmten Menge eines Erzeugnisses unter bestimmten Voraussetzungen den Marktzugang zu einem tieferen Zollansatz (Kontingentszollansatz KZA oder Präferenzzollansatz) zu gewähren», schreibt die Bundesverwaltung.