Mehlwürmer sind eine gute Proteinquelle. In der gängigen kulturellen Wahrnehmung Europas gehören Insekten allerdings (noch) nicht auf den Teller.
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Das Insolvenzverfahren von Ynsect geht in die Verlängerung. Das zuständige Handelsgericht von Évry hat entschieden, dem französischen Insektenproduzenten mehr Zeit für die Konsolidierung zu geben. Das Unternehmen hat nun Spielraum bis zum 25. September, um zusätzliche Gelder einzuwerben und das Geschäftsmodell auf eine solide Basis zu stellen.
Laut Medienberichten haben sich die bisherigen Investoren verpflichtet, 8,6 Mio. Euro (8,1 Mio. Fr.) nachzuschiessen. Damit soll insbesondere die Produktion am Standort Poulainville neu ausgerichtet werden. Allerdings soll weiterhin eine Finanzierungslücke bestehen. Teil der Neustrukturierung sind auch Entlassungen. Nach Angaben von Radio France sollen in Poulainville 66 Stellen abgebaut werden. Im ganzen Unternehmen sollen es mehr als 100 sein.
Laut der Nachrichtenplattform «France Info» waren bei Ynsect zum Jahreswechsel 214 Personen beschäftigt; zwei Jahre zuvor waren es noch 360 gewesen. Die Branche spürt schon länger Gegenwind. Auch Konkurrent Agronutris soll kurz vor der Insolvenz stehen. Bei beiden Unternehmen ist auch die öffentliche Hand finanziell involviert.
Die Beobachtungsstelle für Insektenerzeugung (ONEI) führt die Probleme der Unternehmen im Grundsatz auf die preisgünstige Konkurrenz durch Fisch- und Sojaprotein zurück. Die Insektenerzeuger müssten sich aber auf Futtermittel konzentrieren, weil die Akzeptanz bei den Konsumenten noch sehr niedrig sei.