Gemäss Agristat, dem statistischen Dienst des Schweizer Bauernverbandes (SBV), wurden im ersten Semester 2024 genau 52’875 Stiere (1806 Tiere weniger als im Vorjahr), 27’002 Ochsen (+1310) und 49’267 Rinder (–512) geschlachtet. Das Bankvieh zusammengefasst, also Stiere, Ochsen und Rinder, waren es insgesamt 129 144 Tiere (–1008 Tiere), die im ersten Halbjahr 2024 zur Schlachtbank geführt wurden.
500 Tonnen weniger
Da sich das durchschnittliche Schlachtgewicht der Tiere im Vergleich zum Vorjahr praktisch nicht veränderte, liegt die im Inland produzierte Fleischmenge beim Bankvieh (36’538 Tonnen Schlachtgewicht) um 500 Tonnen tiefer als im Vorjahr. Seit Ende März 2024 ist der Preis für das Bankvieh rund 40 Rappen pro Kilo Schlachtgewicht höher als vor einem Jahr. Die Rindviehmäster konnten also für ihre Schlachttiere im ersten Halbjahr 2024 rund 8 Millionen Franken mehr lösen als in der gleichen Zeitspanne des Vorjahres.
SB
Bei den Kühen sieht es so aus: In den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 wurden 71 297 Verarbeitungstiere geschlachtet. Das sind gleich viele wie im Vorjahr. Auch das Schlachtgewicht der Kühe hat sich nicht verändert. Das ergibt eine Inlandproduktion von knapp 26’000 Tonnen Verarbeitungsfleisch pro Halbjahr. Die Preise für die Verarbeitungstiere waren schon 2023 relativ gut und schwankten seither zwischen 9 und 9.60 Franken pro Kilogramm Schlachtgewicht. Eine gute Preis- und Ertragssituation, wenn man bedenkt, dass die Preise für Verarbeitungstiere vor fünf Jahren bei 8 Franken pro Kilo Schlachtgewicht lagen.
Grosse Ertragseinbusse
Im ersten Semester 2024 wurden 103’586 Kälber geschlachtet, 2023 waren es in der gleichen Zeit 103’604 Tiere, also nur unwesentlich weniger. Da die Schlachtgewichte der Kälber heuer leicht höher waren als im Vorjahr, im Mai erreichten sie im Durchschnitt knapp 132 kg Schlachtgewicht, wurden in den ersten sechs Monaten mit 13’298 Tonnen rund 26 Tonnen mehr Kalbfleisch produziert als in der gleichen Zeitspanne des Vorjahres.
Hier ist ein Preisvergleich mit dem Jahr 2022 angezeigt, denn auch 2023 war kein gutes Jahr für die Kälbermäster. 2022 lag der Durchschnittspreis gemäss Proviande-Statistik bei 15.88 Franken pro Kilo Schlachtgewicht. Geht man davon aus, dass der Durchschnittspreis 2024 über das ganze Jahr gesehen auf 14.80 Franken zu liegen kommt, was durchaus optimistisch gerechnet ist, so müssen die Kälbermäster bei einer voraussichtlichen Schlachtkörpermenge von 25’000 Tonnen eine Ertragseinbusse von über 25 Millionen Franken im Vergleich zum Jahr 2022 in Kauf nehmen.