Die Statistik zeigt ein eindeutiges Bild: Gemäss der Tierstatistik der Identitas zeigt, nahm der Anteil an weiblichen Geburten in vergangenen Jahren deutlich zu. 2018 lag dieser bei 51,69 Prozent lag, 2023 lag der Anteil bei 54,22 Prozent. Die sei dem vermehrten Einsatz von gesextem Sperma geschuldet, teilen die IG Kalbfleisch, Swiss Beef und Schweizerische Viehhändlerverband gemeinsam mit.
Veränderungen gibt es bei den Fleischrassengeburten. Die Anzahl Angus-Geburten nahm von 2018 zu 2023 um 73 Prozent zu, Geburten der Rasse Limousin um 4.8 Prozent. «Diese Entwicklung führt unweigerlich dazu, dass Tränker der frühreifen Rassen, insbesonders der weiblichen Tiere, immer schwieriger im Markt platzierbar sind», heisst es in der Mitteilung weiter. Zudem bestehen je nach Handelsunternehmen und Absatzmöglichkeiten grosse Unterschiede.
Kein Patentrezept
Veränderungen hat die Branche auch bei den Handelsklassen festgestellt. Diese würden weitgehend aufgrund der Abstammung eines Tränkers festgelegt. Die Erscheinung und die Qualität würden wenig oder gar nicht beurteilt. Ausserdem habe Zeitpunkt der Vermarktung einen grossen Einfluss auf die Handelsklasse des Tränkers.
Die Branche nennt dazu ein Beispiel: Der Preis eines AB-Tränkers richtet sich nach Mitte August für sechs Monate nach dem A-Preis und für die übrigen sechs Monate nach dem AA-Preis. «Erschwerend ist weiter, dass es gerade bei den Tränkern keine Patentrezepte gibt. Denn der Einkauf und der Abverkauf der Tränker gestaltet sich individuell und es gibt zahlreiche Geschäftsmodelle», schreiben die Branchenmitglieder.
Richtige Rasse auswählen
Um diese Veränderungen in die Preisgestaltung zu integrieren, überarbeitet die Branche die Handelsusanzen und die Wochenpreistabelle der Tränker. Die Fleischrassentypen sollen dabei differenzierter betrachtet werden. «Das bedeutet, dass vor allem die mittel-fleischbetonten Tränker (z.B. weiblichen Tiere der frühreifen Rassen) nicht generell als AA-Tränker gehandelt werden», teilen IG Kalbfleisch, Swiss Beef und Schweizerische Viehhändlerverband mit.
Geburtsbetriebe, Handel und Mäster seien überzeugt, dass mit die Überarbeitung der Handelsusanzen die «Qualitätsproduktion optimiert werden kann.» Mit der Anpassung sollen auch Signale an den Markt gesendet werden. So heisst es weiter: «Gerade in der laufenden Besamungssaison gilt es diese Marktsignale zu erkennen und bei der Besamung mit einem Fleischrassenstier die richtige Rasse auszuwählen.»