Am Schweinemarkt in der Europäischen Union gibt es derzeit nur bei den Ferkelpreisen Bewegung. Diese ziehen bereits seit Wochen an, denn das Angebot ist knapp bemessen. Bei Schlachtschweinen setzt sich hingegen die Phase stabiler Erzeugerpreise fort. Das verfügbare Angebot schlachtreifer Tiere lässt sich bei dem aktuell noch hohen Bedarf der Schlachtunternehmen überall problemlos und zügig absetzen. Je näher jedoch die Weihnachtsfeiertage rücken, desto weniger Schweine werden angeboten und nachgefragt.
In Deutschland wurde der Lebendmarkt abermals als ausgeglichen beschrieben. Bei leicht rückläufigen Schlachtgewichten und Stückzahlen fanden alle Tiere ihre Abnehmer. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) liess ihre Leitnotierung für Schlachtschweine bei 2,10 Euro (1.89 CHF) je Kilogramm Schlachtgewicht stabil. Marktbeobachter erwarten, dass dieses Preisniveau bis in das neue Jahr Bestand haben wird.
Am Fleischmarkt wurde Mitte Dezember von einem regen Geschäftsverlauf berichtet. Vor allem Edelteile wie Filets waren saisontypisch vor den Festtagen gefragt und liessen sich mit Preisaufschlägen verkaufen. In anderen EU-Ländern wurde ebenfalls von einem hohen Handelsvolumen bei Schlachtschweinen und Schweinefleisch berichtet.
Das Angebot am Lebendmarkt reichte in der Regel aber für die gute Nachfrage der Schlachtbetriebe aus. So blieben die Schlachtschweinenotierungen in Belgien, den Niederlanden, Dänemark, Österreich, Frankreich und Spanien allesamt unverändert. Lediglich in Italien gab der Leitpreis um 3 Cent/kg Lebendgewicht nach. Dort sorgten ein Veterinärstreik und umfangreiche Anmeldungen zur Schweineschlachtung für den Rückgang.
Preisaufschläge in Osteuropa
In der gesamten EU tendierten die Schlachtschweinepreise bereits in der Woche zum 10. Dezember recht stabil. Nach Angaben der EU-Kommission wurden Tiere der Handelsklasse E im Durchschnitt aller Mitgliedstaaten mit 213,05 Euro/100 Kilogramm (200.90 CHF) Schlachtgewicht abgerechnet; das waren 0,20 Euro oder 0,1% mehr als in der Vorwoche. Zum Miniplus trugen Preisaufschläge zwischen 1,0% und 2,2% in Litauen, Estland, Ungarn, Lettland und Rumänien bei.
Marktanalystinnen berichteten zuletzt von einer recht guten Schweinefleischnachfrage in Osteuropa, weil dort das heimische Angebot für die Nachfrage nicht ausreicht. Davon profitierten Schweinefleischexporteure wie Belgien mit seinen Schweinehälften, aber auch Spanien, Dänemark und Deutschland. Stabil blieben die Schlachtschweinepreise in der Berichtswoche unter anderem in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Spanien. Für Italien wurde hingegen ein recht deutlicher Rückgang von 3,9% gemeldet. Dort war die Schlachtschweinenotierung noch bis in den November hinein gestiegen und begann erst am Monatsende mit einer Korrekturphase nach unten. Diese hält bis heute an.