Gemäss dem grössten Olivenölabfüllverband des Landes, Anierac, kauften die Spanier in der ersten Jahreshälfte 2024 insgesamt 107 Mio. Liter Olivenöl. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Minus von 18%. Der Absatz an Sonnenblumenöl legte parallel dazu um 25% auf 179 Mio. Liter zu.
Dürre als Grund
Olivenöl war in Spanien bislang unangefochten das beliebteste Speiseöl in den Haushalten. Im Jahr 2023 entfiel auf Olivenöl ein Umsatzanteil von 62%, während es Sonnenblumenöl auf rund 34% brachte. Eine Flasche Sonnenblumenöl kostete laut Anierac im vergangenen Jahr durchschnittlich 1,86 Euro (1,75 Fr.) pro Liter, während für teurere Olivenölsorten mehr als 6 Euro (5.65 Fr.) pro Liter zu zahlen waren. Gegenüber 2022 kletterte der Olivenölpreis um mehr als 50%.
Zurückzuführen ist diese enorme Preissteigerung laut Verband auf den Klimawandel. Mehrere Hitzewellen und eine anhaltende Dürre hätten in den vergangenen zwei Jahren für sehr magere Olivenernten gesorgt. Seit 2021 habe sich der Olivenölpreis auf ein Rekordniveau verdoppelt. Hinzu komme, dass die Kosten der Olivenölerzeuger aufgrund der Verteuerung von Betriebsmitteln in die Höhe geschnellt seien, so Anierac.
Mehrwertsteuer auf 0% gesenkt
Im Juni 2024 hatte die spanische Regierung steuerliche Massnahmen ergriffen, um das Olivenöl als Grundnahrungsmittel der mediterranen Ernährung erschwinglich zu machen. Für den Zeitraum Juli bis September wurde die Mehrwertsteuer auf Olivenöl, die bisher 5% betrug, auf Null gesetzt. Ab Oktober bis Jahresende gilt ein Mehrwertsteuersatz von 2%. Mittlerweile sind die Olivenölpreise wieder etwas gesunken.