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Rekordnachfrage trifft auf begrenzte Kapazitäten

Schwierige Wetterbedingungen, wirtschaftliche Unsicherheiten – das Landwirtschaftsjahr 2024 war erneut voller Herausforderungen.  Der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID) zieht Bilanz über das Jahr 2024. Der Eiermarkt lief auf Hochtouren. Mehr dazu im 16. Teil der Jahresrückblick-Serie.

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Das Jahr 2024 stellte den Schweizer Eiermarkt vor vielfältige Herausforderungen und Chancen. Insbesondere die gestiegene Nachfrage nach Schweizer Eiern prägte die Entwicklung der Branche. «Trotz schwieriger Rahmenbedingungen war das Jahr von einer robusten Nachfrage geprägt, vor allem bei Konsumeiern und Verarbeitungsprodukten», resümiert André Hodel, Vizepräsident der Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten GalloSuisse.

Nachfrage auf Rekordniveau

Frühe Ostern und ein verregneter Sommer trieben die Nachfrage nach Schweizer Schaleneiern auf ein neues Höchstniveau. Besonders Ostereier waren 2024 stark nachgefragt. Da das Osterfest dieses Jahr relativ früh stattfand, blieben die saisonalen Nachfragerückgänge im Frühjahr moderat. Trotz einer Produktionssteigerung von 2,8 Prozent reichten die inländischen Kapazitäten nicht aus, um die saisonalen Spitzen der Nachfrage zu decken. «Wir mussten mehr Importware einsetzen, um die Regale zu füllen – dies war notwendig, um die Versorgung sicherzustellen und die Konsumentenbedürfnisse zu erfüllen», erklärt André Hodel.

Die kontinuierlich hohe Nachfrage setzte sich auch im Sommer fort. Entgegen der üblichen Saisonalität blieb das sogenannte «Sommerloch» aus, was unter anderem auf das nasse Wetter, aber auch auf Marketingkampagnen zurückzuführen war. Auch im Herbst und Winter blieb die Marktlage angespannt, da die Nachfrage saisonal bedingt weiter stieg.

Die Weihnachtszeit verstärkte die ohnehin hohe Nachfrage nochmals massiv, was die angespannte Marktsituation zusätzlich verschärfte. Trotz einer um 30 Millionen Eier gesteigerten Inlandproduktion im Vergleich zum Vorjahr reichte das Angebot nicht aus, um den Bedarf zu decken.

Nachfrage nach Bioeiern kann nicht vollständig gedeckt werden

Der Biobereich entwickelte sich positiv: Schaleneier aus biologischer Produktion waren durchweg gut nachgefragt und die Verfügbarkeit blieb weitgehend stabil.

Anders sah es jedoch bei Verarbeitungsprodukten aus Bioeiern aus – hier musste zunehmend auf Importe zurückgegriffen werden, um Engpässe zu überbrücken. «Die Nachfrage nach Bioprodukten ist erfreulich hoch, doch die Produktionskapazitäten sind in diesem Segment begrenzt», so André Hodel.

Der Einfluss von Importen

Die Rolle von Importen bleibt zentral, um die Balance zwischen Angebot und Nachfrage zu wahren. Der Selbstversorgungsgrad für Schaleneier lag 2024 bei rund 65 Prozent, was bedeutet, dass nahezu ein Drittel der konsumierten Eier importiert werden musste. Während die Importmenge zunahm, stiegen auch die Preise für ausländische Ware aufgrund globaler Knappheit und häufiger Vogelgrippefälle.

Besonders Eier aus sogenannt kontrollierter alternativer Tierhaltung und ohne Kükentöten waren im Ausland schwer erhältlich und teuer. Das vom Bundesamt für Landwirtschaft zur Verfügung gestellte Zusatzkontingent von 7’500 Tonnen Schaleneiern erwies sich als wirksame Massnahme zur Entlastung des Marktes.

Bis Mitte November wurden bereits 4’500 Tonnen importiert, und es wird erwartet, dass das gesamte Kontingent bis Jahresende ausgeschöpft sein wird. «Wir stehen in einem ständigen Spannungsfeld zwischen der Forderung nach einer hohen Selbstversorgung und den Notwendigkeiten des Marktes», erklärt André Hodel. Eine Überproduktion sei nicht wünschenswert, da sie langfristig zu Preisverwerfungen und einem erhöhten Risiko für die Produzenten führen könnte.

Kostendruck und strukturelle Herausforderungen

Neben der Nachfrage waren die Produzentinnen und Produzenten mit steigenden Kosten konfrontiert. Futterpreise und andere Betriebsausgaben blieben auf hohem Niveau, obwohl sich gegen Jahresende eine leichte Entspannung abzeichnete. Zusätzlich belastete die Kürzung der Beiträge für besonders tierfreundliche Stallhaltung um 20 Prozent die Einkommenssituation der Produzentinnen und Produzenten.

Ein strukturelles Problem des Eiermarktes bleibt die eingeschränkte Flexibilität der Produktion. «Die Eierproduktion ist sehr statisch und kann kurzfristige Nachfrageänderungen nicht ausgleichen», betont André Hodel. Für eine stabilere Marktversorgung seien langfristige Investitionen in Produktionskapazitäten erforderlich.

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