In Brasilien wurde am 16. Mai der erste Ausbruch der Vogelgrippe (Aviäre Influenza HPAI) auf einer Geflügelfarm bestätigt. Bisher galt das Land als HPAI-frei.
Freiheit nicht garantiert
Länder wie China und Mexiko haben die Einfuhr von Pouletfleisch aus Brasilien bereits verboten. Am Dienstag folgte die EU. Grund für das Importverbot ist das fehlende Regionalisierungsabkommen zwischen der EU und Brasilien. «Solange eine solche Vereinbarung nicht besteht, kann Brasilien keine Gesundheitszertifikate für bestimmte Regionen ausstellen», berichtet geflügelnews.de.
Auch die Schweiz hat die Einfuhr von Pouletfleisch aus Brasilien untersagt. «Infolge des Ausbruchs kann Brasilien die Tiergesundheitsvorschriften hinsichtlich der Freiheit von HPAI nicht mehr erfüllen. Daher kann das Land die Bescheinigungen für die Einfuhr in die Schweiz und die Europäische Union nicht mehr ausstellen», sagt Tiziana Boebner-Lombardo, Mediensprecherin beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), auf Anfrage von schweizerbauer.ch.
20’000 Tonnen pro Jahr
Wie lange das Verbot gilt, ist noch unklar. Das BLV werde die Situation in Brasilien aufmerksam beobachten. «Wir stehen in engem Kontakt mit unseren internationalen Partnerbehörden, insbesondere mit der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) und der Europäischen Kommission», fährt Boebner-Lombardo fort.
Brasilien ist der weltweit grösste Geflügelexporteur. Rund 36 Prozent oder etwas mehr als 45'000 Tonnen des in der Schweiz konsumierten Geflügelfleisches werden aus dem Ausland importiert. Knapp 20'000 Tonnen stammen aus Brasilien.
Wollen wir das? Wirklich? Und krank machende, resistente Bakterien (Campylobakter, Salmonellen...) sind auch immer wieder dabei!