Die schwindenden Absätze von Biolebensmitteln sind nach Einschätzung des französischen Bauernverbandes (FNSEA) auch auf das Verhalten der grossen Detailhandelsketten zurückzuführen.
Der Rückgang des Konsums werde auch durch ein verringertes Angebot verursacht, kritisierte der Verband in Anfang Oktober.
Bioprodukte würden in den Regalen nach und nach durch Eigenmarken und andere Billigangebote verdrängt. Der FNSEA verwies zudem auf die Margen des Handels. Mit Produkten des Biolandbaus würden seit Jahren sehr komfortable Gewinnspannen erzielt. Gleichzeitigt zeigten Daten der Agrarbehörde FranceAgriMer, dass die Konsumentenpreise auf bereits hohem Niveau weiter stiegen, während die Erlöse der Bauern überwiegend rückläufig seien.
Für den FNSEA ist nicht einzusehen, dass es auf der einen Seite ehrgeizige politische Ziele für die Entwicklung des Biolandbaus gibt, während der Handel je nach Geschäftsstrategie die gesamte Arbeit der Landwirte und Hersteller in Frage stelle. Abhilfe kann dem Verband zufolge nur die strikte Anwendung der bestehenden Gesetze schaffen. Insbesondere sollten die Neuerungen bezüglich der Vertragsgestaltung und der Berücksichtigung der Produktionskosten umgesetzt werden.
Den Staat sieht der Verband in der Pflicht, endlich bei der Erhöhung des Bio-Anteils in der Gemeinschaftsverpflegung voranzukommen. Angestrebt werden bekanntlich 20 %. Verbandsangaben zufolge sind es derzeit aber nur 4 %.