Der Grossteil der russischen Sonnenblumenkernernte wird im Inland verarbeitet.
Jonas Hartmann
Russland steuert im Wirtschaftsjahr 2025/26, das im Juli startet, offenbar auf eine Rekordernte an Sonnenblumensaat zu. Davon geht laut Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) in seiner kürzlich veröffentlichten Juni-Schätzung zur weltweiten Ölsaatenbilanz aus.
Das Ministerium erwartet, dass die russische Produktion von Sonnenblumensaat den neuen Höchstwert von rund 17,5 Mio. Tonnen erreichen wird. Im Vergleich zur jetzt ablaufenden Saison 2024/25 wäre das ein Plus von 4%, während das langjährige Mittel um 11% übertroffen würde.
Ausschlagendend dafür sollen höhere Erträge sein, denn die Anbaufläche wird unverändert auf 9,6 Mio. Hektar geschätzt. Für das Wirtschaftsjahr 2025/26 rechnet das USDA aktuell mit günstigen Witterungsbedingungen. Prognostiziert wird daher ein Durchschnittsertrag von 18,2 dt/ha; das wäre das drittbeste Ergebnis seit Beginn der Aufzeichnungen. Dem Ministerium zufolge sind die Aussaatarbeiten nahezu abgeschlossen. Bis zum 23. Mai seien bereits rund 8,4 Mio. Hektar mit Sonnenblumen bestellt worden. Zum gleichen Stichtag des Vorjahres seien es nur 7,0 Mio. Hektar gewesen.
Im Wirtschaftsjahr 2025/26 dürfte Russland nach Einschätzung des USDA mit einem Anteil von etwa 31% an der globalen Produktion der weltweit führende Produzent von Sonnenblumensaat bleiben. Dahinter folgen die Ukraine mit knapp 26% und die EU-27 mit fast 18%. Der Grossteil der russischen Sonnenblumenkernernte wird laut Angaben der UFOP im Inland verarbeitet und geht dann teilweise als Schrot und Öl in den Export.