Diese Auswirkungen zeigten, wie der von US-Präsident Donald Trump eskalierte Zollkrieg den Welthandel durcheinanderbringe und Unternehmen wie Smithfield zwinge, seine Geschäftstätigkeiten zu verändern. Eigentlich bezahlt Smithfield US-Landwirte dafür, Schweine aufzuziehen, die für die Fleischproduktion geschlachtet werden.
172 Prozent Zoll
China hat in diesem Monat seine Zölle auf Importe von US-Waren erhöht und damit auf Trumps Entscheidung reagiert, die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt mit höheren Zöllen zu belegen. Die zusätzlichen Zölle Pekings haben den effektiven Zollsatz Chinas auf US-Schweinefleisch nach Branchenangaben auf 172 Prozent erhöht.
«Da China im Wesentlichen nicht mehr zur Verfügung steht, mussten wir unser Geschäft neu ausrichten», berichtete Smithfield-CEO Shane Smith bei einer Telefonkonferenz zu den Quartalsergebnissen. Smithfield, das im Januar an die Börse gegangen war, verzeichnete im ersten Quartal 2025 einen Anstieg des Gesamtumsatzes um 9,5 Prozent auf 3,77 Milliarden US-Dollar (3,12 Mrd. Fr.). Analysten hatten laut LSEG-Daten mit 3,62 Mrd. USD (3,00 Mrd. Fr) gerechnet. Die Aktien kletterten um fast 9 Prozent, da sich das Schweinegeschäft von einem Betriebsverlust im vergangenen Jahr erholt hat.
Schlachtnebenprodukte
China macht demnach etwa 3 Prozent des Umsatzes von Smithfield aus, das Fleischprodukte nach China liefert, z. B. Schweinemägen, -herzen und -köpfe, die von den US-Konsumenten im Allgemeinen nicht gegessen werden. Bevor die Handelsspannungen eskalierten, hatte Smithfield noch im März erklärt, dass China auch nach der Erhöhung der Zölle der beste Markt für Separatorenfleisch sei. Smithfield sei sich allerdings sicher, auch andere Optionen zu haben, sagte CEO Smith.
Der US-Fleischverarbeiter gehört mehrheitlich der in Hongkong ansässigen WH Group und exportiert eigenen Angaben zufolge in mehr als 30 Länder. Die Exporte machten im vergangenen Jahr 13 Prozent des Umsatzes aus. Nach Angaben der US-Regierung exportierten die USA im Jahr 2024 Schweinefleischprodukte im Wert von rund 1,1 Mrd. USD (909 Mio. Fr.)nach China.