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Wachstum von Emmi eingebremst

Emmi ist 2023 zwar organisch gewachsen, im Vergleich mit dem Vorjahr aber deutlich langsamer. Der starke Franken und die eingetrübte Konsumentenstimmung bremsen ein. 

Der Umsatz des grössten Milchverarbeiters der Schweiz stieg im vergangenen Jahr um 0,3 Prozent auf 4,242 Milliarden Franken. Das Umsatzwachstum von 0.3 % setzt sich aus einer organischen Zunahme von 3.5 %, einem negativen Währungseffekt von 2.2 % und einem negativen Akquisitionseffekt von 1.0 % zusammen.

Währungs- und Akquisitionseffekte herausgerechnet, ergab sich ein organisches Plus von 3,5 Prozent. Im Jahr davor hatte Emmi noch um 7 Prozent zugelegt. Mit 3,5 Prozent liegt das Unternehmen allerdings noch innerhalb der eigenen Erwartungen von 3 bis 4 Prozent organischem Wachstum.

Wachstum preisgetrieben

Wie bereits im Vorjahr war dieses laut Mitteilung vom Donnerstag preisgetrieben. Sprich: Der Innerschweizer Milchverarbeiter hat für seine Produkte, zu denen beispielsweise das Caffè-Latte-Sortiment, die Käse-Marke Kaltbach oder Toni Joghurts gehören, höhere Preise verlangt. Diese seien jedoch «verantwortungsvoll» umgesetzt worden, heisst es.

Gewachsen ist Emmi in den strategischen Märkten wie Chile, Mexiko, Brasilien und Spanien. Als Wachstumstreiber erwiesen sich wie in den Jahren zuvor Caffè Latte sowie gekühlte Premium-Desserts. «Durch die hohe Marktorientierung und die starken, innovativen Marken konnte sich Emmi 2023 im Markt weiter differenzieren und ihre Positionen gezielt ausbauen», schreibt Emmi dazu.

Starker Franken

Beeinflusst wurde die Umsatzentwicklung gemäss Emmi durch hohe Inflationsraten und damit einer getrübten Konsumentenstimmung. «Zudem wirkten sich die Währungseffekte infolge des starken Schweizer Frankens negativ auf den Umsatz aus», heisst es weiter. Auch resultierte ein negativer Akquisitionseffekt aus der Veräusserung der Gläsernen Molkerei Mitte August 2023.

Zum organischen Wachstum trugen die beiden grössten Divisionen Schweiz und Americas bei. Am stärksten wuchs das Geschäft in der Region Americas. In Europa musste das Unternehmen einen weiteren Umsatzrückgang hinnehmen.

Schweiz: Höherer Milchpreis

Auf dem Heimmarkt lief es Emmi im vergangenen Jahr zufriedenstellend. Die Division Schweiz erzielte einen Umsatz von 1,762 Mrd. Fr., das sind 64 Mio. Fr. oder 3,8% mehr als im Vorjahr. Das Wachstum sei insbesondere auf Marken wie Caffè Latte, Energy Milk, Aktifit sowie Luzerner Rahmkäse und Gerber zurückzuführen, heisst es in der Mitteilung.

«Zudem wirkten sich der von der Branchenorganisation Milch erhöhte Milchpreis – der den Milchlieferanten zugutekommt – und die postpandemische Erholung des Food Service-Geschäfts positiv auf das Wachstum aus», hält Emmi fest. Die Division erreicht einen Anteil von 41,5 Prozent am Konzernumsatz. Damit ist der Wert im Vergleich zum Vorjahr wieder leicht gestiegen (2022: 40,5%). Noch vor wenigen Jahren erzielte der Milchverarbeiter mehr als 50 Prozent des Umsatzes in der Schweiz.

Americas: Stärkstes Wachstum

Die zweitgrösste Division von Emmi ist Americas. Dazu gehören die Länder USA, Kanada, Mexiko, Brasilien, Chile sowie Tunesien und Spanien. Der Umsatz stieg um 1,5% oder 25 Millionen auf 1,69 Mrd. Fr. Eingebremst wurde das Wachstum durch den starken Franken. Bereinigt um stark negative Währungseffekte, resultierte ein leicht unter den eigenen Erwartungen liegendes organisches Wachstum von 5,7   %.

Wachstumstreiber in der Division Americas war unter anderem das Fetageschäft in den USA – Emmi besitzt dort mit Athenos den grössten Produzenten. Und auch die gekühlten Premium-Desserts seien gut gelaufen in den USA. Zudem seien insbesondere die Märkte Chile, Mexiko, Spanien und Brasilien gewachsen. In Tunesien hat sich die Milchknappheit negativ auf den Umsatz ausgewirkt. Im bedeutendsten Auslandsmarkt USA entwickelten sich die vorwiegend im Premium-Segment angesiedelten Käsespezialitäten aufgrund ihres hohen Preisniveaus und der angespannten Konsumentenstimmung insgesamt verhalten, schreibt Emmi. Die Division erreicht einen Anteil von 40 Prozent am Konzernumsatz. Die Bedeutung der Division wird mit dem Wachstum verdeutlicht. 2022 lag der Anteil bei 39.6 %, 2021 bei 35.6 %.

Europa schrumpft

Schwer tut sich Emmi in der Division Europa. Wie bereits 2022 mussten die Innerschweizer hier einen Umsatzrückgang hinnehmen. Zur Division gehören die Länder Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande, Grossbritannien und Österreich. Der Umsatz sank auf 630 Mio. Fr., das ist ein Rückgang von 69 Mio. Fr. oder 9,5%. Nebst dem negativen Akquisitionseffekt aus der Veräusserung der Gläsernen Molkerei wirkten sich auch Währungseffekte stark negativ auf den Umsatz aus. Bereinigt um diese Effekte resultierte somit ein leichter organischer Umsatzrückgang von 0.4 %, der knapp unter den eigenen Erwartungen liegt.

Das Exportgeschäft mit Käse aus der Schweiz, insbesondere in Deutschland und in den Niederlanden, hemmte die Umsatzentwicklung. Zurückzuführen ist dies in erster Linie auf die preis- und wechselkursbeeinflusste Eintrübung der Konsumentennachfrage. Den Konsumenten ist Schweizer Käse zu teuer. Das sind für die hiesigen Milchproduzenten keine guten Nachrichten. Zudem haben sich gemäss Mitteilung die wirtschaftlichen Unsicherheiten, die global hohen Lagerbestände bei Zwischenhändlern und eine mangelnde Verfügbarkeit von Rohstoffen negativ auf die Umsatzentwicklung im Ziegenmilchpulvergeschäft in den Niederlanden ausgewirkt. Der Anteil am Konzernumsatz beträgt noch 15,6%. Er nimmt laufend ab. 2022 lag der Wert noch bei 17.3 %, 2021 bei 19.1 %.

Einstellung des Russlandgeschäft

Die Division Global Trade, in der Emmi vor allem Direktverkäufe und Entlastungsexporte aus der Schweiz zusammenfasst in Länder, in denen das Unternehmen keine eigenen Fabriken hat, musste einen organischen Rückgang um 5,7 Prozent hinnehmen. Die Einstellung des Russlandgeschäfts sowie leicht tiefere Absätze im asiatischen Raum hätten den Bereich Käse dort beeinflusst, heisst es. Die Division ist mit einem Umsatzbeitrag von weniger als 3 Prozent allerdings auch sehr klein.

Die Emmi Gruppe veröffentlicht am 29. Februar 2024 die detaillierten Jahresergebnisse 2023 und den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2024.

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