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Warum Kaffee immer teurer wird

Café Creme, Espresso, Latte Macchiato. Viele von uns starten mit einem dieser Getränke in den Tag. Die Preise dafür steigen aber seit geraumer Zeit an. Und nun könnte Kaffee nochmals teurer werden.

Besonders die widrigen Wetterbedingungen in Südamerika, dem weltweit grössten Kaffeeanbaugebiet, sorgen für sinkende Ernten und damit steigende Preise. El Niño sorgte zuletzt für Dürre, Länder wie Brasilien senken ihre Ernteprognosen und ein stärkerer US-Dollar verteuert die Waren auf dem Weltmarkt.

An der International Currency Exchange (ICE) in den USA, an der unter anderem Optionen und Futures für Agrarrohstoffe gehandelt werden, sprang der Kaffeepreis zuletzt auf ein Allzeithoch von knapp 350 US-Cent je Pfund.

Tiefere Ernte in Brasilien

Entspannung ist aktuell nicht in Sicht. So schreibt die brasilianische Agrarbehörde Conab in ihrem jüngsten Bericht vom 21. Januar von herausfordernden klimatischen Bedingungen in den letzten vier Jahren für den Kaffeesektor.

Wetterphänomene verursachten Frost, Wasserknappheit und hohe Temperaturen. Die vierte und letzte Ernteerhebung für 2024 ergab denn auch eine Kaffee-Ernte von 54,2 Millionen 60-Kilo-Säcken und damit 1,6 Prozent weniger als 2023. Auch die Produktivität der Anbaugebiete falle tiefer aus als im Vorjahr, so der Conab-Bericht.

Keine Ernteprognose mehr

Die Rohstoff-Experten der Commerzbank merken zudem an, dass Conab im Gegensatz zu den Vorjahren in seinem Januarbericht keine Prognose für die kommende Ernte veröffentlicht hat. Das könnte für zusätzliche Unsicherheit gesorgt haben, heisst es in einem Kommentar. Da die Dürre vom vergangenen Jahr noch nachwirken dürfte, gingen viele Marktteilnehmer wohl auch für dieses Jahr von einer niedrigeren Ernte aus.

Brasilianische Meteorologen hätten zudem jüngst von klar unterdurchschnittlichen Regenfällen in der grössten Arabica-Anbauregion des Landes berichtet, heisst es dazu in einem Artikel auf nasdaq.com. Kurzfristig dürfte zudem das vietnamesische Neujahrsfest mit traditionell sinkenden Verschiffungen für einen gewissen Aufwärtsdruck bei den Preisen sorgen. Nach Brasilien ist das asiatische Land die Nummer 2 auf der Liste der Kaffee-Erzeuger.

EU-Entwaldungsrichtlinie

Derweil könnte auch eine neue EU-Richtlinie künftig eine Rolle im Kaffeemarkt spielen. Denn ab Ende 2025, mit einem Jahr Verzögerung, tritt die EU-Entwaldungsrichtlinie – kurz EUDR – in Kraft. Diese besagt, dass entsprechende Rohstoffe wie Kakao, Kaffee, oder Soja nur noch in der EU in Verkehr gebracht werden dürfen, wenn dafür seit Ende 2020 keine Flächen entwaldet wurden.

Erste Auswirkungen haben sich gemäss Commerzbank bereits im vergangenen Jahr in einem Anstieg der Lagerbestände gezeigt – in Vorbereitung dafür, dass diese Richtlinie eigentlich bereits Ende 2024 in Kraft hätte treten sollen. Aktuell lägen aber zumindest die an der ICE registrierten Kaffeevorräte trotz der jüngsten Rückgänge in den Lagerhäusern von Antwerpen noch immer um rund 700'000 Sack höher als vor einem Jahr. Sorgen vor einem zu knappen Angebot seien also etwas überzogen.

EU-Richtlinie und Trumps Zölle

Oddo BHF bringt noch einen weiteren Aspekt ins Spiel. Während die Experten allgemein von einer gewissen Stabilisierung der Kaffeepreise im laufenden und kommenden Jahr ausgehen, könnte US-Präsident Donald Trump mit möglichen Zöllen den ganzen Marktausblick ins Wanken bringen. Denn Zölle auf Importe aus Kolumbien würden wohl zu Störungen in den Handelsströmen führen. Zumal Kolumbien rund 30 Prozent der US-Kaffeeimporte bereit stelle.

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