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Wer produziert 9 Mrd. Bonbons pro Jahr?

250 Tonnen getrocknete Schweizer Kräuter und 25000 Tonnen IP-Suisse-Zucker: Das ergibt 9 Milliarden Ricola-Bonbons. Wo die Kräuter produziert werden und wohin ein grosser Teil der «Täfeli»-exportiert wird.

Cécile Luterbacher |

Ricola ist eine der beliebtesten Marken der Schweiz. Was aber steckt in den Kräuterbonbons, die mittlerweile weit über die Landesgrenze hinaus bekannt sind? Zum einen sind dies 13 verschiedene Alpenkräuter: Andorn, Bibernellen, Ehrenpreis, Eibisch, Frauenmantel, Holunderblüten, Malve, Pfefferminze, Salbei, Schafgarbe, Schlüsselblume, Spitzwegerich und Thymian.

Diese Kräuter bilden das Grundrezept, das auf den Gründer Emil Richterich zurückgeht (siehe Kasten). Zum anderen steckt aber in vielen Bonbons auch viel Zucker drin: So unterstützt Ricola nach eigenen Angaben den Anbau von jährlich 25000 Tonnen IP-Suisse-Zucker. Auf Nachfrage bei Raphael Wild, Leiter Kommunikation der Schweizer Zucker AG, ist das bei 34700 Tonnen IP-Suisse-Zucker eine ganze Menge. Gesamthaft lag der IP-Suisse-Anteil beim Zucker in den letzten zwei Jahren bei rund 15 Prozent.

250 Tonnen Kräuter

Zur Herkunft der Kräuter sagt Sandra Kunz, verantwortlich für die Unternehmenskommunikation bei Ricola: «Alle Kräuter von Ricola stammen aus Schweizer Produktion und werden nach den Grundsätzen von Bio Suisse angebaut. Mengenmässig sind dies aktuell deutlich über 250 Tonnen getrocknete Ware.» Zukäufe aus dem Ausland seien nur dann nötig, wenn die Mengen in der Schweiz nicht ausreiche, sagt Kunz und ergänzt: «Im Jahr 2023 musste ein kleiner Teil der Kräutergesamtmenge im Ausland eingekauft werden.»

Grund dafür seien der unerwartet hohe Bedarf nach der Corona-Baisse und die klimatisch schwierigen Anbaujahre 2021 bis 2023 gewesen, so die Ricola-Medienverantwortliche. Auf die Nachfrage, ob auch ausländische Kräuter verwendet würden, sagt Kunz: «Für bestimmte Bonbonsorten verarbeiten wir unter anderem auch Eukalyptus- und Orangenblätter. Diese stammen aus dem Ausland, weil sie aus Schweizer Anbau nicht verfügbar sind.»

Zwei Milliarden zusätzlich

Seit dem Ende der Coronapandemie wächst Ricola rasant. So kamen jährlich zwei Milliarden Bonbons dazu. «Aktuell sind es etwa neun Milliarden Bonbons pro Jahr», so Kunz. Im Vergleich zu 2023 sei der Bedarf an Kräutern um sechs Hektaren, respektive um 100 Tonnen, gestiegen.

Die aktuell 100 Kräuterproduzenten und -produzentinnen von Ricola organisierten sich dabei in regionalen Produzentenorganisationen. So wie zum Beispiel die in der Region Bern beheimatete Anbauvereinigung Waldhofkräuter, über die der «Schweizer Bauer» anlässlich ihres 40-Jahr-Jubiläums Ende Juni berichtete. Weitere Anbaugebiete befinden sich im Wallis, im Puschlav und in der Zentralschweiz, wie Ricola angibt.

Export nach Nordamerika

Die Verarbeitung der Kräuter findet ausschliesslich in der Schweiz statt. Genauer gesagt im Kräuterzentrum in Laufen BL. Das zehnjährige Gebäude wurde vom renommierten Architekturbüro Herzog & de Meuron realisiert und ermögliche es, dass Ricola die Verarbeitung aller Kräuter vor Ort vornehmen und so Transportwege sparen könne, sagt Kunz. Viele der neun Milliarden Bonbons finden dann ihren Weg nach Nordamerika – ein wichtiger Absatzmarkt von Ricola. Produziert wird dort nach Angaben des Unternehmens jedoch nicht. Lediglich die Endverpackung der Bonbons finde in Pennsylvania statt, heisst es.

Ricola-Geschichte

Das von Konditor Emil Richterich 1930 gegründete Confiseriegeschäft Richterich & Compagnie Laufen (Ricola) schaffte im Krieg 1940 den Durchbruch mit dem kantigen Hustenbonbon aus Zucker und 13 Kräuterextrakten. Bereits 1962 begann Ricola diese «Täfeli» zu exportieren. Heute exportiert Ricola rund 40 Kräuterspezialitäten in mehr als 45 Länder. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Laufen BL und mit Tochtergesellschaften in Asien, in den USA, in Italien und in Grossbritannien Ricola beschäftigt momentan rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 480 davon in der Schweiz.

 

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