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Wie fair sind unsere Labels wirklich?

In der Schweiz tragen immer mehr Lebensmittel ein Nachhaltigkeitslabel. Doch wie fair sind diese für die Produzierenden? Der Verein Faire Märkte Schweiz hat 28 Labels und Standards im Agrar- und Lebensmittelsektor untersucht. Die Resultate zeigen grosse Unterschiede.

Immer mehr Produkte in der Schweiz tragen ein Nachhaltigkeitslabel. Sie sollen Konsumenten im Idealfall Orientierung geben und Produzentinnen für ihre nachhaltige Produktionsweise fair entlohnen. Doch wie steht es dabei um faire Preise, sichere Absatzmöglichkeiten und gerechte Handelsbeziehungen? Genau dieser Frage ist der Verein Faire Märkte Schweiz (FMS) nachgegangen.

In einer umfassenden Analyse wurden 28 Nachhaltigkeitslabels sowie Herkunfts- und Qualitätsstandards im Schweizer Agrar- und Lebensmittelsektor untersucht. Dabei standen vor allem Fairness-Kriterien im Fokus. Denn nach Ansicht von FMS fehlen in der Schweiz bislang ein einheitliches Konzept und geeignete Indikatoren für faire Preise und gerechte Handelsbeziehungen.

Anforderungskatalog

Die Kriterien, nach denen die Labels untersucht wurden, definiert FMS wie folgt: «Die Richtlinien oder der Anforderungskatalog eines Labels müssen öffentlich zugänglich sein, mindestens eine der Nachhaltigkeitsdimensionen muss bewertet werden und das Label muss mindestens in der Deutschschweiz oder der Romandie in gängigen Verkaufsstellen für Konsumierende verfügbar sein.»

Aus der Liste wurden Labels ausgeschlossen, die ausschliesslich Produkte aus dem Ausland beinhalten, wie beispielsweise Max Havelaar, EU-Bio, Rainforest Alliance oder Agriculture Biologique.

Ergänzt wird die Liste laut dem Verein einerseits durch Labels und Standards, die die Plattform «Essen mit Herz» des Schweizer Tierschutzes (STS) bezüglich Tierwohl-Kriterien bewertet hat. Diese berücksichtigt nicht nur klassische Labels, sondern auch Herkunftsbezeichnungen, Gütesiegel und Werbemarken.

Die Studie prüfte für jedes Label fünf zentrale Punkte:

  • Welche Anforderungen stellt das Label an die Produzierenden?
  • Wie wird der Mehraufwand abgegolten?
  • Gibt es Absatzsicherheiten oder Mengenplanungen?
  • Ist das Thema Fairness in den offiziellen Richtlinien verankert – und falls ja, wie?
  • Wird Fairness in der öffentlichen Kommunikation (z. B. auf Webseiten und in Leitbildern) thematisiert?

Gezielt wurde bei der Analyse in den offiziellen Dokumenten und Webseiten nach Begriffen wie Fairness, fair, Gerechtigkeit, Vergütung und Preis gesucht.

Gute Beispiele

Besonders umfassend thematisieren gemäss der Analyse von FMS Bio Suisse, Demeter sowie das Label retour aux sources das Thema Fairness in ihren Richtlinien und ihrer Kommunikation. «Bio Suisse und Demeter beschreiben zudem konkret, wie sie faire Handelsbeziehungen und Markttransparenz fördern, und beide bieten Produzenten und Produzentinnen mit einer Ombudsstelle Unterstützung bei unfairen Handelspraktiken», wie der Verein in der Zusammenfassung zum Bericht schreibt.

Andere Labelorganisationen wie Fidelio Biofreiland AG, Mutterkuh Schweiz, Silvestri AG und Wiesenschwein AG würden besonderen Wert auf Absatzsicherheit, langfristige Handelsbeziehungen und Planungssicherheit legen. «Mutterkuh Schweiz und Wiesenschwein zeigen zudem transparent auf, wie Anforderungen und Mehrwertabgeltung zueinander stehen – ein Aspekt, der bei vielen anderen Labels unklar bleibt», so heisst es weiter.

Hier besteht Aufholbedarf

Dem gegenüber stehen rund ein Drittel der untersuchten Labels (10 von 28), die Fairness weder in Richtlinien noch in der öffentlichen Kommunikation erwähnen. Dies sind laut Faire Märkte Schweiz teils auch solche, die laut eigener Darstellung Nachhaltigkeit umfassend adressieren.

Bei den folgenden Labels und Standards fehlt das Thema Fairness sowohl in den Richtlinien als auch in der öffentlichen Kommunikation:

  • Agri Natura (Volg)
  • Bio Natur Plus (Manor)
  • Bio natura (Aldi Suisse)
  • Bio Organic (Lidl Schweiz)
  • Coop Naturafarm (Coop)
  • Coop Naturaplan (Coop )
  • Migros Bio (Migros)
  • Nature Suisse (Aldi Suisse)
  • Suisse Garantie (AMS Agro-Marketing Suisse)
  • Terra Natura (Lidl Schweiz)

Die gesamte Auswertung findet sich in diesem Dokument. Eine Übersicht:

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