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«Massiv weniger Risse dank Herdenschutz»

 

Im Kanton Graubünden sorgen Wolfsangriffe für viel Gesprächsstoff. Wie nun die Gruppe Wolf Schweiz mitteilt, sind im ersten Halbjahr deutlich weniger Angriffe verzeichnet worden. Die Gruppe führt dies auf einen verstärkten Herdenschutz zurück.

 

In der Schweiz wurden 2020 105 Wölfe verzeichnet. Im Vergleich zum Jahr 2019 wuchs der Wolfbestand um 28 Wölfe. Ende Februar dieses Jahres lebten bereits rund 110 Wölfe in der Schweiz. Wie die Stiftung Kora gegenüber den Tamedia-Zeitungen sagt, gibt es hierzulande elf Wolfsrudel, sechs davon leben im Kanton Graubünden.

 

Sommaruga soll handeln

 

In den vergangenen Tagen und Wochen kam es zu mehreren Rissen. Auf der Alp Pardenn bei Klosters GR werden 700 Schafe abgealpt. Dies ist im Kanton Graubünden in dieser Grössenordnung eine Premiere.

 

Für den Verein Schutz der ländlichen Räume vor Grossraubtieren und die Interessengemeinschaft Sicherheit (IG Sicherheit) gerät die Situation in den Bergkantonen ausser Kontrolle. Sie fordert in einen offen Brief Umweltministerin Simonetta Sommaruga auf, rasch Massnahmen gegen die «unkontrollierte Ausbreitung des Wolfes» zu ergreifen.

 

 

Weniger Risse trotz mehr Wölfen

 

Gemäss der Gruppe Wolf Schweiz haben im ersten Halbjahr 2021 in Graubünden die Wolfsangriffe im Vergleich zum Vorjahr nicht zugenommen, sondern es gab einen Rückgang. «Es wurden sechs Wolfsangriffe verzeichnet, davon drei in der Surselva. Dies ist ein bedeutender Rückgang gegenüber dem Vorjahr, als im selben Zeitraum rund 15 Angriffe beobachtet wurden», heisst es in einer Mitteilung. Neun Angriffe seien im Monat Juni erfolgt, vornehmlich in der Surselva. «Und dies obwohl die Wolfspopulation weiter wächst», schreibt die Gruppe weiter.

 

Den «markanten» Rückgang führt sie auf die grossen Bemühungen der Tierhalter beim Herdenschutz zurück. «Eine deutliche Steigerung des Einsatzes von Herdenschutzhunden und viel mehr wolfsabweisende Zäune führen in der Surselva zum Erfolg im Herdenschutz. Von diesen Erfahrungen können auch andere Regionen profitieren», so Wolf Schweiz weiter.

 

Die Zahl der Herdenschutzhunden wurde auf der Surselva um 50 Prozent erhöht
Cornelia Fürst

 

Risse dank Herdenschutz unter Kontrolle

 

Die Zahl der Herdenschutzhunden wurde um 50 Prozent erhöht. Auf Heimweiden werden laut Mitteilung Kleinvieh kaum mehr ohne geeignete Schutzzäune geweidet. Für Wolf Schweiz ist deshalb klar: Herdenschutz mit geeigneten Hunden und Zäunen kann Risse deutlich reduzieren, auch wenn einzelne Angriffe trotzdem vorkommen können.

 

Es müsse auch künftig mit Angriffen und Rissen gerechnet werden. «Die Vorzeichen stehen jedoch gut, dass die Risszahlen durch den ausgebauten Herdenschutz im Griff gehalten werden können», zeigt sich die Gruppe optimistisch. Sie dankt den Tierhaltenden für ihre «beeindruckende und zukunftsweisende Leistung.»

 

Surselva als Vorbild für das Prättigau

 

Für die Gruppe Wolf Schweiz ist die Surselva ein Vorbild für andere Regionen. Die Ausbreitung des Wolfes in weitere Gebiete werde weiter anhalten, auch im Prättigau. Dort sei eine Rudelbildung möglich. Der Ausbau des Herdenschutzes sei deshalb eine dringende Notwendigkeit.

 

Für die Gruppe Wolf Schweiz dient die Anwesenheit des Grossraubtieres auch dem Waldschutz. «Aufgrund der grossen Probleme der überhöhten Wildbestände, die in 60% der Prättigauer Wälder die natürliche Verjüngung verunmöglichen, ist die Rückkehr des Wolfes sehr zu begrüssen und notwendig», hält die Organisation fest.

Kommentare (6)

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  • Tanja Trauboth | 09.07.2021
    Klimawandel, Umbau zu grüner Wirtschaft, etc. mit so einem Umweltamt?
  • Tanja Trauboth | 09.07.2021
    Sie hat nach der Abstimmung im Sept. sichtlich verwirrt gesagt, dass man jetzt die Interessen der Landbevölkerung besser berücksichtigen soll. Das ist doch überhaupt keine Frage von Interesse. Ich habe meine Diplomarbeit von 1988 hervor geholt. Die Erhaltung der Landwirtschaft ist für die Schweiz oberste Priorität. Das ist total vernagelt im polit. System Es geht nicht an, dass mit den heutigen Herausforderungen das Umweltdepartement präsidiert wird von einer derart unkundigen Person.
  • Tanja Trauboth | 09.07.2021
    Es ist keine Bereitschaft da, eine Lösung zu suchen. Auf ihrer Internetseite stellt sich KORA komplett falsch dar. Sollen Monitoring machen und Konflkte mildern. Die Abalpung von 700 Schafe würde normalerweise als komplettes Scheitern interpretiert. Immerhin sind die Psychopathen noch nicht hier, dass man vielleicht eine vernünftige Diskussion führen sollte. Ich finde, Frau Sommeruga sollte zurück treten. Zwei absolut absurde Gesetze (Herdenschutz, SSV) ohne Berücksichtigung von Fachkenntnissen.
  • Roland | 09.07.2021
    Letztes Jahr waren auch die Alpen früher bestossen worden als dieses Jahr. Es hat ja erst begonnen das ist der Grund für die "wenigen Risse"
    Am besten nehmt ihr eure Tiere wieder nach hause, dann haben die Wölfe nichts mehr zu fressen, so müssten sie auf die Stockenten aus weichen. Dann wird schon etwas geändert
    Schade!!!!!
  • Heinz plüss | 09.07.2021
    Ja klar , mit den 5000 fr wo chwolf den alpbauern gibt macht man sie abhängig und mundtot. Spendegäld hält solche Organisationen am geldtropfen .
  • Schönwetter | 09.07.2021
    Ist ja klar ,wenn die Schafalpen nichtmehr beweidet werden,????

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