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Mast: IP-Suisse- und ÖLN-Rinder schneiden besser ab

Die Forschungsanstalt Agroscope hat in einer Studie die Umweltauswirkungen von Rindfleisch aus Weidehaltung mit Grossviehmast gemäss Standard des Ökologischen Leistungsnachweises ÖLN und TerraSuisse-Fleisch aus IP-Suisse-Produktion verglichen. Die Umweltauswirkungen von Fleisch aus Weidehaltung sind deutlich höher.

 

 

Die Forschungsanstalt Agroscope hat in einer Studie die Umweltauswirkungen von Rindfleisch aus Weidehaltung mit Grossviehmast gemäss Standard des Ökologischen Leistungsnachweises ÖLN und TerraSuisse-Fleisch aus IP-Suisse-Produktion verglichen. Die Umweltauswirkungen von Fleisch aus Weidehaltung sind deutlich höher.

Die Ration von Schweizer Mastrinder besteht in der Regel zu einem Drittel aus Kraftfutter wie Körnermais und Getreide. Rinder im Weidemastsystem hingegen ernähren sich hauptsächlich aus Gras, im Sommer direkt auf der Weide.

Bei 14 von 16 Kategorien höher

Die Agroscope untersuchte im Auftrag der Migros-Tochter Micarna die Umweltauswirkungen von unterschiedlich produziertem Rindfleisch. Die Studie macht aber keine Aussagen zum Tierwohl oder zu ökonomischen Aspekten. Die Migros führt in ihren Regalen Fleisch mit dem Label TerraSuisse, das aus IP-Suisse-Produktion stammt. Der Grossverteiler verkauft aber auch Rindfleisch aus Weidehaltung.

Das Resultat zeigt ein deutliches Bild. Ein Kilo Fleisch aus Weidemast zeigt in 14 von 16 untersuchten Umweltkategorien eine höhere Wirkung auf als Fleisch aus Grossviehmast. Zwar benötigen Tiere in der Weidemast weniger Kraftfutter. Die höheren Umweltwirkungen sind auf den grösseren Futterbedarf aufgrund der extensiven Fütterung und des damit verbundenen langsameren Wachstums zurückzuführen.

Höherer Methanausstoss

Sind Mastmuni bei ÖLN- und IP-Suisse-Standard bereits nach 15 Monaten schlachtreif, so benötigen Tiere in der Weidemast über zwanzig Monate, um dasselbe Schlachtgewicht zu erreichen. Diese Tiere scheiden durch den höheren Futterbedarf mehr Nährstoffe aus. Durch den höheren Futterverzehr stossen diese Muni auch mehr Methan aus.

Weidemast-Tiere  verursachen durch ihre extensive Haltung zwar pro Tag weniger Umweltwirkungen. „Aber für das eigentliche Endprodukt, ein Kilo Fleisch, ist die Produktion mit einer höheren Umweltbelastung verbunden“, hält die Forschungsanstalt fest.

Geringer Unterschied zwischen ÖLN und IP-Suisse

Die Forscher untersuchten auch die Auswirkungen von Rindfleisch nach ÖLN- und IP-Suisse-Standard. Die Unterschiede sind gering. Während sich die höhere Tageszunahme der IP-Suisse-Tiere positiv auswirkte, führte der geforderte ständige Zugang zum Laufhof zu erhöhten Ammoniakemissionen.

Die vollständige Studie finden Sie hier

Die in der Studie aufgezeigten Stärken und Schwächen zeigen Verbesserungspotenzial auf. „Während bei Weidemastsystemen die Produktivität gesteigert werden sollte, stehen beim TerraSuisse-System Massnahmen zur Emissionsminderung zur Diskussion, etwa in der Tierhaltung oder bei der Gülleausbringung“, folgern die Forscher. Beim Kraftfutter böte eine aus Umweltsicht optimalere Ration Verbesserungspotenzial, heisst es weiter.

Konsumierte Menge ist entscheidend

«Ammoniak entsteht an der Grenzfläche zwischen den Tierausscheidungen und der Umgebungsluft», erklärte Martina Alig von der Agroscope auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. «Im Laufhof verteilen sich die Ausscheidungen auf einer grösseren Fläche und es gibt draussen mehr Luftaustausch als im Stall.»

Dass Fleisch aus Weidehaltung eine schlechtere Ökobilanz hat, müsse bezüglich der Umweltwirkungen für die Ernährung noch nichts heissen, betont Alig. «Es kommt auch auf die Essgewohnheiten der Konsumenten an, insbesondere auf die Menge konsumierten Rindfleischs.»

Damit die Fleischproduktion in der Weidemast effizienter und damit umweltschonender wird, könnte man beispielsweise durch Zucht auf Rinderrassen setzen, die Grünfutter besser umsetzen und so schneller ihr Schlachtgewicht erreichen, so Alig. «Aber um konkrete Massnahmen zu ergründen, bräuchte es weitere Untersuchungen.»

 

Studie

Agroscope untersuchte im Auftrag der Micarna die Umweltwirkungen von unterschiedlich produziertem Geflügel-, Schweine- und Rindfleisch analysiert. Ziel war das Aufzeigen von Stärken und Schwächen der jeweiligen Systeme sowie von Verbesserungspotenzialen. Untersucht wurden die folgenden Umweltwirkungen: Energiebedarf, Treibhauspotenzial, Ozonbildungspotenzial, Ressourcenbedarf Phosphor und Kalium, Flächenbedarf, Abholzung, Wasserbedarf, Eutrophierung, Versauerung sowie Öko- und Humantoxizität. Wirkungen auf die Biodiversität sowie weitere Aspekte der Nachhaltigkeit wie Tierwohl oder ökonomische Aspekte wurden nicht untersucht.

 

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