Veranlasst zu diesem Vorschlag sieht sich die Branche durch das Angebot an «Billiggeflügel» aus Ländern mit niedrigen Standards. Dadurch werde nicht nur die heimische Produktion schleichend vom Markt verdrängt, sondern auch Tierleid importiert.
«Die Geflügelwirtschaft hat die Zeichen der Zeit längst erkannt und ist sich ihrer Verantwortung bewusst», betonte Verbands-Obmann Markus Lukas.
Solidarität beim Kauf
Um das Tierwohl weiter verbessern zu können, brauche man in Österreich aber letztlich bei jedem Geflügelkauf die bewusste Solidarität aller, die der Konsumenten und des Lebensmitteleinzelhandels, aber auch die der Gastronomie.
Nur so könnten auch die zukünftig, anstehenden Veränderungen in der Geflügelwirtschaft erfolgreich gemeistert werden.
Wenig Verstösse
In Österreich gelten laut der dortigen Geflügelwirtschaft die europaweit höchsten Standards für die Masthühnerhaltung. Die Geflügelhalter arbeiteten bereits heute nach den strengsten und für das Tierwohl besten gesetzlichen Bestimmungen in der EU, so der Verband.
Masthühner hätten beispielsweise per Gesetz rund 30% mehr Platz im Stall als in den meisten anderen Mitgliedstaaten. Der Anteil an Geflügelfleisch, das in Bioqualität produziert werde, habe sich in Österreich seit 2015 mehr als verdreifacht und liege inzwischen bei 2,8 Millionen Mastplätzen.
Entsprechend tief habe der Schock gesessen, als vor ziemlich genau einem Jahr in einzelnen Betrieben Verstösse gegen das Tierschutzgesetz öffentlich geworden seien.
Alle nachgeschult
Die Branche habe darauf mit weiteren Verbesserungen ihrer Standards reagiert. So seien in diesem Jahr alle Betriebe hinsichtlich der tiergerechten Haltung von Masthühnern nachgeschult worden.
Unabhängige Geflügelfachtierärzte hätten die Halter über die besonderen Bedürfnisse der Tiere informiert. Als weitere Massnahme habe die Branche 2023 auch in der konventionellen Haltung zusätzlich zur Biohaltung vitalere, langsamer wachsende Rassen auf dem Markt eingeführt.