Schweizer Konsumenten haben 2011 mehr Produkte aus fairem Handel eingekauft als im Vorjahr. Pro Kopf legten sie gemäss Max Havelaar letztes Jahr für 41 Franken Fairtrade-Produkte in den Einkaufswagen.
Damit seien die Schweizer weltweit Spitzenreiter, sagte Nadja Lang, Chefin der Max Havelaar-Stiftung, am Donnerstag der Nachrichtenagentur sda. Zufrieden gibt sie sich damit noch nicht: «Unser Ziel ist es, dass der Schweizer Konsument pro Jahr 100 Franken für zertifizierte Produkte ausgibt.»
Das Angebot an Produkten mit dem Max-Havelaar-Label ist so gross wie nie zuvor: Inzwischen sind über 1600 zertifizierte Fairtrade-Artikel im Detailhandel und in der Gastronomie erhältlich. Das Angebot hat sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt.
Weniger Bananen, mehr Schokolade
Meistverkauftes Fairtrade-Produkt bleiben die Bananen. Letztes Jahr wurden zwar leicht weniger verkauft, der Marktanteil stieg aber auf 55 Prozent, wie die von Hilfswerken getragene Stiftung am Donnerstag mitteilte.
Dafür kauften die Konsumenten mehr Schokolade, Glacés und Joghurts aus fairem Handel. Dank einer Sortimentsumstellung des Grossverteilers Coop habe sich der Absatz von Fairtrade-Schokolade mehr als verdoppelt, heisst es weiter.
Zulegen konnte Max Havelaar auch im neu aufgebauten Vertriebskanal für die Gastronomie und Take Aways: Dort stieg der Umsatz dank dem Ausbau des Sortiments bei den Zulieferern und neuen Partnern in Hotellerie und Restauration um 18 Prozent.
Umsatz weiter gesteigert
Nachdem der Umsatz 2010 erstmals über die Marke von 300 Mio. Fr. gestiegen war, konnte er 2011 erneut zulegen. Insgesamt erzielten die zertifizierte Max Havelaar-Produkte in der Schweiz einen Umsatz von 328,3 Mio. Franken (+8%)
Entsprechend wuchsen auch die Einnahmen der Produzentenorganisationen in den Entwicklungs- und Schwellenländern aus dem Verkauf von Fairtrade-Produkten in der Schweiz: Diese stiegen von 59,8 Mio. Fr. im Vorjahr auf 70 Mio. Franken.
Darin enthalten sind Mehreinnahmen durch die Fairtrade-Prämie und der Fairtrade-Mindestpreis. Das Prämiengeld von total 5,8 Mio. Fr. wurde den Angaben zufolge unter anderem in die Infrastruktur, in Massnahmen zur Produktions- und Qualitätsverbesserung sowie in Gesundheitsförderung und Bildung investiert.


