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Mechanismus für Selbstkontrolle

Einer aktuellen Versuchung zu widerstehen, wenn es uns in Zukunft mehr Nutzen bringt, braucht Selbstkontrolle. Forschende der Uni Zürich haben einen bisher unbekannten Mechanismus dahinter entlarvt: Das Gehirn behandelt das künftige Selbst wie eine andere Person.

 

Einer aktuellen Versuchung zu widerstehen, wenn es uns in Zukunft mehr Nutzen bringt, braucht Selbstkontrolle. Forschende der Uni Zürich haben einen bisher unbekannten Mechanismus dahinter entlarvt: Das Gehirn behandelt das künftige Selbst wie eine andere Person.

Bisher bekannt war, dass Selbstkontrolle auf Mechanismen im sogenannten Präfrontalen Kortex des Gehirns beruht, der unter anderem am Planen von Handlungen beteiligt ist. So hilft diese Fähigkeit, einer sofortigen Genugtuung wie einem Autokauf zu widerstehen, um dafür in Zukunft einen grösseren Nutzen zu haben - beispielsweise Geld fürs Alter zu sparen.

Forschender der Universitäten Zürich und Düsseldorf haben nun entdeckt, dass noch ein weiterer Mechanismus im Gehirn daran beteiligt ist: Und zwar in einem Hirnareal, das uns hilft, die Sichtweise anderer einzunehmen. Davon berichten die Forschenden im Fachblatt «Science Advances», teilte die Uni Zürich am Mittwoch mit.

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Die besagte Hirnregion liegt am Übergang zwischen dem Temporal- und dem Parietallappen des Grosshirns. Um die Funktion dieses Areals in Bezug auf die Selbstkontrolle zu testen, deaktivierten die Forschenden es bei Probanden temporär durch sogenannte Transkranielle Magnetstimulation - eine nicht-invasive Methode mit vorübergehender Wirkung.

Die 43 Testpersonen sollten für die Studie vor und nach der Behandlung in zwei Versuchen Entscheidungen treffen: Zum einen sollten sie zwischen einer kleineren sofortigen Belohnung oder einer grösseren zukünftigen wählen. Zum anderen hatten sie die Wahl zwischen einer Belohnung nur für sich selbst und einer, die sie mit einer weiteren Person teilten.

Impulsiver und egoistischer

Nach Ausschalten der Hirnregion fällten die Testpersonen eher impulsivere und egoistischere Entscheidungen, wählten also vermehrt die sofortige Belohnung und waren weniger zum Teilen bereit. Sie waren zudem weniger in der Lage, sich in die Perspektive anderer hineinzuversetzen, wie weitere Tests ergaben.

Ein Nutzen für das zukünftige Selbst wird von Gehirn also quasi wie der Nutzen für eine andere Person behandelt, schlussfolgerte Studienautor Alexander Soutchek gemäss der Mitteilung. «Das bedeutet, dass der gleiche Hirnmechanismus notwendig sein könnte, um die Geduld für einen künftigen Nutzen aufzubringen, wie um mit einer anderen Person teilen zu können.»

Diese Erkenntnis könnte die Grundlage liefern für neue Ansätze, um schädliche Defizite in der Selbstkontrolle zu behandeln, hoffen die Forschenden. Das spiele beispielsweise bei Sucht und Fettleibigkeit eine Rolle, so die Mitteilung.

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