Mit der Revision der Tierschutz-verordnung müssen Kälber ab 2013 nicht nur freien Zugang zu Milch und Stroh haben, sondern auch zu Rauhfutter wie Maiswürfeln oder Heu.
Damit erhalten die Tiere mehr Eisen, was zu einer besseren Immunabwehr und geringeren Krankheitsanfälligkeit führe, so Adrian Steiner, Direktor und Professor an der Vetsuisse-Fakultät der Universität Bern an der Medienorientierung der Branchenorganisation Proviande vom 22. Juni.
In einer Forschungsarbeit an der Vetsuisse-Fakultät wurde gezeigt, dass durch die verbesserte Eisenzufuhr der Antibiotikaeinsatz auf einen Zehntel reduziert werden konnte, von durchschnittlich 20 auf 2 Tagesrationen pro Kalbleben. Mit der artgerechten Fütterung wird das Fleisch rosa bis rötlich. Dieser Farbwechsel des Kalbfleischs müsse zu einem Umdenken bei der Fleischwirtschaft und bei den Konsumenten führen, so Peter Christen von Proviande. Doch er ist überzeugt, dass die Konsumenten gut auf die Veränderungen ansprechen werden.
In der Schweiz werden pro Person und Jahr rund 3,3 kg Kalbfleisch gegessen, wovon 97 Prozent aus Schweizer Produktion stammen.