Das Mostobstjahr 2018 fällt dank den Wetterbedingungen ausgezeichnet aus. Bei den Mostbirnen ist die Ernte so gross, dass nun Rückbehalt eingezogen wird.
Das trockene und heisse Wetter schlägt sich in der Mostobsternte nieder. Bis am 14. Oktober wurden gemäss dem Schweizer Obstverband (SOV) von den gewerblichen Mostereien insgesamt 101’240 Tonnen Mostobst verarbeitet (84’470 Tonnen Mostäpfel und 16’770 Tonnen Mostbirnen).
Gemäss dem SOV verläuft die Mostapfelernte nach Plan. Bei den Mostbirnen hingegen wurden die Ernteschätzung bereits um 45 Prozent übertroffen. Die höheren Erntemengen werden auf das grosse Fruchtwachstum zurückgeführt. Dieses ist auf das ausserordentlich schöne Herbstwetter und die geringen Niederschläge zurückzuführen. Die aussergewöhnliche Witterung wirkt sich auch auf die Qualität aus. Diese fällt hervorragend aus.
Laut der Mitteilung des Obstverbandes ist der Inlandbedarf mit 12'000 Tonnen bereits angelegt. Im August 2018 hat das Produktzentrum Mostobst beschlossen, bei Überschreitung dieser 12’000 Tonnen, einen mengenmässig abgestuften Rückbehalt einzuziehen.
Der Rückbehalt dient als Rückstellung für die Übermengenverarbeitung und die Marktentlastung. Wie hoch der Rückbehalt ausfallen wird, ist noch unklar. «Die Höhe basiert auf der geernteten Menge Mostobst per Ende Saison und dem Finanzbedarf für die Vermarktung dieser Übermengen unter Berücksichtigung der finanziellen Reserven im Mostobstfonds», schreibt der SOV am Dienstag.
Im vergangenen Jahr wurde Birnenkonzentrat aus Deutschland und Italien importiert. Obwohl es zu wenig einheimische Mostbirnen hatte, wurden die Richtpreise nicht erhöht. Beschlossen wurde lediglich, auf den Rückbehalt zu verzichten. Dieses Vorgehen erzürnte die Produzenten.