Die Anbauflächen für Zwiebeln haben in den letzten zehn Jahren kontinuierlich zugenommen. Zwiebeln sind damit eine der flächenmässig wichtigsten Gemüsekulturen in der Schweiz. Ähnlich wie bei den Karotten versorgt sich die Schweiz (fast) selbst mit Zwiebeln. Für die aktuelle Lagersaison wurde nun aber bereits per 17. April 2024 unbeschränkter Import bewilligt.
Dies sei auch eine Folge der erschwerten Situation beim Pflanzenschutz, so der Strickhof. Aufgrund der langsamen Kulturentwicklung und der geringen Konkurrenzkraft ist die Unkrautbekämpfung eine der Kernherausforderungen im Zwiebelanbau. Der Wegfall des Wirkstoffs Bromoxinil für den Zwiebelanbau stellt dabei seit der letzten Saison eine Zäsur dar.
Intakte Wachsschicht
Anträge für Notfallzulassungen von alternativen Wirkstoffen wie Bentazon (Basagran SG) oder Dimethenamid-P (Spectrum), die von Verbandsseite her gestellt wurden, wurden nicht genehmigt. Mit den verbliebenen klassischen Herbiziden bestehen wichtige Wirklücken wie etwa bei der gefürchteten Hundspetersilie. Ersatzstrategien beinhalten daher immer häufiger das Produkt Natrel auf Basis von Pelargonsäure.
Das Produkt weist eine unselektive, reine Kontaktwirkung durch Zerstörung der Wachsschicht des auflaufenden Unkrauts auf. Für eine gute Wirkung sind optimale Witterungs- sowie Kulturbedingungen nötig. Um Schädigungen auf die Kultur zu vermeiden, müssen die Zwiebeln eine intakte Wachsschicht aufweisen und möglichst aufrecht stehen. Die Wirkung auf die Unkräuter ist wiederum nur im Keimlings- bis Zweiblattstadium und nur bei hohen Temperaturen, genügend Sonneneinstrahlung und ausreichender Abtrocknungszeit optimal.