Bei einem gewaltsamen Überfall auf Viehtreiber im Südsudan sind mehr als hundert Menschen getötet worden. Die Viehtreiber wurden im Bundesstaat Jonglei von Angreifern mit automatischen Waffen überfallen.
Eine Armeekolonne habe die Vietreiber begleitet, sagte der Gouverneur von Jonglei, Kuol Manyang, am Sonntag. 103 Menschen seien getötet worden, darunter 14 Soldaten. Die anderen Opfer seien Zivilisten, die meisten davon Frauen und Kinder.
Rund 3000 Menschen haben das Vieh begleitet
Die Armee bestätigte den Vorfall vom Freitag und erklärte, 500 Menschen würden noch vermisst. Die Zahl der getöteten Soldaten wurde indes zunächst nicht bestätigt.
Bei den Angreifern handelte es sich dem Gouverneur zufolge um Zivilisten und bewaffnete Rebellen der Murle-Volksgruppe aus dem Bezirk Pibor. Die Viehtreiber stammten aus dem Bezirk Akobo. Dem Bezirksbeauftragten Goi Jooyul zufolge waren die Angreifer zudem mit Granaten, Speeren und Macheten bewaffnet. Hunderte Familien würden vermisst. Insgesamt hätten rund 3000 Menschen das Vieh begleitet.
Welle der Gewalt
Sechs Monate nach der Unabhängigkeit des Südsudan vom Sudan 2011 hatte es in Jonglei eine Welle der Gewalt zwischen den Angehörigen verschiedener Volksgruppen gegeben. Tausende Jugendliche vom Stamm der Lou Nuer stürmten damals den Bezirk Pibor und erklärten, die Murle vernichten zu wollen.
Laut UNO wurden 600 Menschen getötet, 300 weitere bei Vergeltungsanschlägen. Örtlichen Schätzungen zufolge wurden deutlich mehr Menschen getötet.