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Mehr im Stall wegen «Grüner Wirtschaft»

Die Fleischbranche wehrt sich gegen die Initiative «Für eine Grüne Wirtschaft». Dies, weil sie eine Fleischsteuer befürchtet. Die Initiative könnte aber noch weitere Folgen — etwa auf die Haltungsform der Rinder — haben.

Samuel Krähenbühl |

 

 

Die Fleischbranche wehrt sich gegen die Initiative «Für eine Grüne Wirtschaft». Dies, weil sie eine Fleischsteuer befürchtet. Die Initiative könnte aber noch weitere Folgen — etwa auf die Haltungsform der Rinder — haben.

Bis ins Jahr 2050 soll der «ökologische Fussabdruck» der Schweiz so reduziert werden, dass er auf die Weltbevölkerung hochgerechnet eine Erde nicht überschreitet. Das ist eines der Hauptziele der Initiative «Für eine Grüne Wirtschaft», über die Volk und Stände am 25. September abstimmen.

Eine der wichtigsten Folgen wäre, dass der Ausstoss von Klimagasen wie CO2 oder Methan massiv reduziert werden müssten. Das hat zum einen bereits die Fleischbranche auf den Plan gerufen. Sie befürchtet, dass bei einer Annahme der Initiative eine Fleischsteuer eingeführt würde, um den Fleischkonsum zu senken.

Mehr Klimagas auf Weide

Ein anderer — bisher kaum diskutierter — Nebeneffekt in der Tierhaltung dürfte aber auch eine Veränderung der Tierhaltungssysteme namentlich beim Rindvieh sein. Denn die heute im Rahmen der AP 14–17 über die Beiträge für graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion geförderte Weidehaltung könnte bei Annahme der Initiative unter Druck kommen.

Der Grund: In- und ausländische Studien kommen immer wieder zum Schluss, dass eine Haltung von Wiederkäuern auf der Weide einen grösseren Ausstoss des Klimagases Methan zur Folge hat als eine Haltung in Ställen. So hat die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften  2014 in einer Studie die Ökobilanz der graslandbasierten Milchproduktion untersucht.

Zwar attestierte die Studie der Milchproduktion mit Vollweide gegenüber einer intensiveren Milchproduktion in gewissen Bereichen auch Vorteile bezüglich Umweltbelastung, so etwa eine geringere Ökotoxizität und einen geringeren Bedarf an mineralischen Rohstoffen. Punkto Klimagas sieht aber die Bilanz klar negativ aus für die weidebasierte Milchproduktion: «Der gesamte Flächenbedarf liegt höher und die Treibhausgasemissionen ebenfalls.»

Auch bei Rindermast

Ähnlich sieht es bei der Rindfleischproduktion aus. So hat Agroscope im Juni eine Studie publiziert, welche die Umweltwirkungen von Rindfleisch aus Weidehaltung auf der einen mit Grossviehmast gemäss ÖLN-Standard und Terra-Suisse-Fleisch aus IP-Suisse-Produktion auf der anderen Seite verglichen: Während Terra-Suisse-Rindfleisch durchschnittliche Umweltwirkungen aufwies, lagen jene von Fleisch aus Weidehaltung deutlich höher. Dies ist auf den höheren Futterverzehr wegen extensiver Fütterung und das langsamere Wachstum zurückzuführen.

 

Flugimport vernichtet Ökovorteil

Wäre ein vermehrter Import von Lebensmitteln unter Umständen nicht ökologischer als eine hohe Inlandproduktion? Diese Frage könnte bei einer Annahme der  Initiative für eine Grüne Wirtschaft durchaus vermehrt aufkommen. Die Forschungsanstalt Agroscope ist dieser Frage in der Studie «Ökobilanz ausgewählter Schweizer Landwirtschaftsprodukte im Vergleich zum Import» vor zwei Jahren nachgegangen. Zwar zeigte die Studie ein gemischtes Bild. Aus Umweltsicht haben Schweizer Lebensmittel beim Wasserbedarf und der Abholzung von schützenswertem Wald oder Buschland Vorteile. Dagegen war der Flächenbedarf bei den Schweizer Produkten aufgrund der tieferen Erträge meist höher. Doch die Import-Lebensmittel haben alle ein grosses Handicap, das letztendlich allfällige Vorteile in gewissen Punkten relativiert.  Die Transporte der Lebensmittel schlagen je stärker negativ zu Buche, je weiter weg von der Schweiz sie  produziert werden. Ökologisch besonders verheerend sind die heute auch für Lebensmittel immer häufigeren Flugtransporte.

 

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