Eine Untersaat im Raps zahlt sich dank den Ressourceneffizienzbeiträgen wirtschaftlich aus – sofern der Unkrautdruck tief ist.
In diesem Herbst sind vermehrt Rapsfelder mit Untersaat zu sehen. Bei optimaler Entwicklung der Untersaat und keinem übermässigen Unkrautdruck ist ein Verzicht auf Herbizide auf diesen Flächen möglich. Im Winter friert die Mischung ab und stellt im Frühling keine Konkurrenz mehr dar für den Raps. Diese Anbaumethode ist durchaus praxistauglich und lohnt sich auch wirtschaftlich, wie ein Versuch des Forums Ackerbau zeigte. Sie bringt aber auch einige Risiken mit sich.
In einem dreijährigen Versuch des Forums Ackerbau wurde Raps mit und ohne Untersaat ausgesät, kombiniert mit und ohne Pflugeinsatz. In den Verfahren mit Untersaat wurde kein Herbizid gespritzt. Es zeigte sich, dass die Untersaat mit Herbizidverzicht besonders im pfluglosen Anbauverfahren wirtschaftlich interessant ist. Grund sind die Ressourceneffizienzbeiträge für den Herbizidverzicht von 400 Franken pro Hektare.
Untersaat von Ukrautdruck abhängig
Da ab 2019 nicht nur bei Pflugverzicht Beiträge ausbezahlt werden, wird der Herbizidverzicht auch in der Pflugvariante wirtschaftlich interessant. Mit dem Pflug kann der Unkrautdruck vorbeugend reduziert werden.
Der Erfolg einer Untersaat hängt stark vom Unkrautdruck ab und ist darum nicht auf allen Parzellen zu empfehlen. Auf stark verunkrauteten Parzellen führte die Untersaat im Versuch zu 30 bis 50 Prozent Ertragsverlust. Bei tiefem Unkrautdruck und optimalen Saatbedingungen wurden dagegen mit der Untersaat zum Teil höhere Erträge erreicht als mit Herbizid. Ab diesem Jahr testet das Forum Ackerbau unterschiedliche Untersaatmischungen und Saattechniken im Feld.
Infotagung Forum Ackerbau
Der Rapsversuch mit Untersaat und weitere Praxisversuche über Anbautechniken und Sorten in anderen Kulturen werden an der Infotagung des Forum Ackerbau vorgestellt.
Datum: Donnerstag, 15. November, ab 8.30 bis 13 Uhr
Ort: Strickhof in Lindau ZH, Forum Agrovet-Strickhof
Anmeldung: bis 8. November 2018 beim Kurssekretariat Strickhof, Tel. 058 105 98 00, [email protected]
Kosten: 30 Franken pro Person (Mittagessen 20 Franken)
Weitere Infos: www.forumackerbau.ch
*Die Autorin Andrea Enggist arbeitet am LZ Liebegg AG und hat den Beitrag für das Forum Ackerbau geschrieben.