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Mehr Rübengeld – aber Druck steigt wieder

Im Geschäftsjahr 2022/23 verarbeitete Schweizer Zucker mehr Rüben und realisierte einen höheren Gewinn. Gestiegen ist auch das Rübengeld für die Produzenten. Ein Überangebot an Zucker in der EU dürfte Folgen für die Schweiz haben.

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Schweizer Zucker hat am Freitag in Frauenfeld TG die Zahlen des Geschäftsjahres 2022/23 präsentiert. Das Unternehmen steigerte dank gestiegenen Zuckerpreisen den Umsatz um über 60 Millionen auf 285 Millionen Franken. Die verkaufte Zuckermenge blieb stabil. 

Höheres Rübengeld

Schweizer Zucker erzielte einen höheren Cash-Flow, er stieg von 17,4 auf 25,2 Mio. Fr. Der Unternehmensgewinn erhöhte sich um 4,1 Millionen auf 4,5 Millionen Franken. Dieser wäre vermutlich noch höher ausgefallen. Die Erlöse durch die höheren Zuckerpreise seien aber zu einem grossen Teil von «beträchtlichen Mehrkosten bei Energie, Frachten und sonstige Aufwendungen absorbiert worden», schreibt Schweizer Zucker in einer Mitteilung. Der Reingewinn wurde mit 7.3 Mio. CHF (Vorjahr: 2.6 Mio. CHF) mehr als verdoppelt werden. Erstmals seit dem Jahr 2013/14 soll den Aktionären wieder eine Dividende von 30 Rappen ausgeschüttet werden, schreibt das Onlineportal Schweizer Aktien. Das Geschäftsjahr endete am 30. September 2023.

Gute Kunde für die Landwirte: Das Rübengeld für die Produzenten stieg dank grösseren Rübenmengen und vor allem dank dem höheren Rübenpreis um knapp 13 Millionen auf 87,1 Millionen Franken.

Dank den hohen Zuckerpreisen zahlte die Branche den Richtpreis 2022 voll aus. Der definitive Preis 2022 lag damit bei 50 Franken pro Tonne konventionelle Rüben und 159 Franken für Bio-Rüben. Für die Ernte 2023 erhöhte die Interprofession Zucker den Richtpreis um weitere 8 Franken auf 58 Franken pro Tonne Zuckerrüben. 2024 steigt der Richtpreis erneut. Er steigt um 3 Franken auf 61 Franken.

Mehr Fläche und mehr Rüben

Die Rübenkampagne war überdurchschnittlich lang. Insgesamt wurden 1,67 Mio. Tonnen verarbeitet, das war die höchste Menge seit 2019. Daraus wurden insgesamt 226'000 Tonnen Zucker (2021: 211’000 Tonnen) gewonnen. Die Pflanzer hatten mit Krankheiten und Schädlingen zu kämpfen.

Der durchschnittliche Ertrag bei den konventionellen Schweizer Rüben lag bei 86 Tonnen Rüben. Dies bei einem von Zuckergehalt 15.1 Prozent, respektive einem bereinigten Zuckerertrag (BZE) von 11.3 Tonnen pro Hektare. «Trotz der tiefen Zuckergehalte wurden somit zumindest durchschnittliche Zuckererträge pro Hektare erreicht, das war letztmals 2019 der Fall», schreibt Schweizer Zucker.

Der Rückgang bei den Rübenflächen wurde gestoppt. Mit 16'500 Hektaren wurde erstmals seit Jahren wieder ein Zuwachs verzeichnet. «Die hohen Zuckerpreise und in der Folge auch die erhöhten Rübenpreise scheinen bei den Pflanzerinnen und Pflanzern angekommen zu sein», hält Schweizer Zucker fest. Beigetragen hätten die bis 2026 geltenden, politischen Rahmenbedingen.

Politische Massnahmen

Es handelt um die am 1. Oktober 2021 verlängerten Stützungsmassnahmen für den Zuckerrübenanbau. Hier sind der Mindestgrenzschutz Zucker von 7 Franken pro 100 kg Zucker und der Einzelkulturbeitrag von 2100 Franken pro Hektare, befristet bis 2026, im Landwirtschaftsgesetz festgehalten.

«Für die Zeit nach 2026 gilt es nun, für die gesamte Branche adäquate Nachfolgelösungen zu finden», schreibt Schweizer Zucker. Die beiden Kantone Thurgau und Bern hätten mit ihren Standesinitiativen bereits den Startschuss gegeben.

Zucker aus Ukraine führt zu Überangebot

Doch das Unternehmen sieht für die Zukunft auch wieder dunklere Wolken aufziehen. Die hohen Zuckerpreise seien zwar erfreulich, aber mit Vorsicht zu geniessen. «Aufgrund der guten Ernte 2023 und Importen aus der Ukraine besteht aktuell ein Überangebot in der EU», hält Schweizer Zucker fest. Die Folge seien fallende Zuckerpreise in der EU. Der Importdruck auf die Schweiz steigt dadurch. «Die Volatilität ist gross, weil neben der Angebotssituation auch die langfristige Entwicklung der Kosten auf dem Energie- und Logistikmarkt schwierig einzuschätzen ist», warnt Schweizer Zucker.

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