In der Schweiz liegt der Konsum von Geflügelfleisch bei 15 Kilo pro Kopf (2022). Zwei Drittel dieser Menge werden in der Schweiz produziert. Der Rest wird importiert , hauptsächlich aus Brasilien. Im Einzelhandel ist der Anteil von Schweizer Pouletfleisch hoch, angetrieben durch die Sensibilität der Konsumenten.
In der Gastronomie hingegen ist das Potenzial Schweizer Poulet den ausländischen vorzuziehen noch nicht ausgeschöpft. Vor diesem Hintergrund lanciert Terroir Fribourg seine Sensibilisierungskampagne.
Über 250 Freiburger Geflügelproduzenten
Der Kanton Freiburg gehört zu den wichtigsten Geflügelproduzenten der Schweiz. Mehr als 250 landwirtschaftliche Betriebe züchten hier Hühner. Sie befinden sich alle in der Nähe des grössten Geflügelverarbeitungsbetriebs des Landes, in Courtepin.
Mit der Kampagne sollen nun auch Gastronomen davon überzeugt werden, die Schweizer Pouletproduktion zu bevorzugen. Gastronominnen sollen darauf sensibilisiert werden, die Schweizer Landwirtschaft und damit die lokale Wirtschaft zu unterstützen. Da die Schweizer Tierhaltung zu den strengsten der Welt gehört, würden sie damit auch das Tierwohl fördern.
Folgendes Video soll die Sensibilisierungskampagne unterstützen.
Emission von 39’000 Autos einsparen
Auch die Reduktion von Treibhausgasen, die mit der Fütterung und dem Transport der importierten Hühner verbunden sind, werden als Argumente eingebracht. Hierzu hat Terroir Fribourg zusammen mit der Firma Projets21 eine Studie erarbeitet. Diese halte fest, dass jedes Jahr rund 35'000 Tonnen brasilianisches Pouletfleisch in die Schweiz importiert würden.
Die Auswirkungen auf die Treibhausgasemissionen entsprechen dem jährlichen Verbrauch von 39'000 Autos! Hunderte von Hektaren werden gerodet, um Platz für die Produktion von Soja zu schaffen, das für die Fütterung der Hühner benötigt wird.
Hier finden Sie die Infografik zur CO2-Bilanz (auf Französisch) . Sie stellt die anfallenden CO2-Emisionnen b ei der Pouletproduktion der Länder Schweiz, Frankreich und Brasilien gegenüber.
Hier der Link zum Flyer (auf Deutsch).
Direktor Pierre-Alain Bapst (l.) und Präsident Christian Deillon von Terroir Fribourg wollen, dass auch Poulets in Restaurationsbetrieben vermehrt Freiburger sein sollen.
Oliver Metzler
Anteil von 66% Schweizer Poulet kann noch erhöht werden
Die Schweiz ist auf dem richtigen Weg, denn heute sind 66% des konsumierten Geflügels einheimisch, während dieser Anteil vor zehn Jahren nur bei etwa 40% lag. Wenn die Grossverteiler, die Gastronomie und die Konsumenten Hand in Hand systematisch regionales Pouletfleisch bevorzugen, kann diese Quote noch weiter steigen. Denn das inländische Angebot wäre ausreichend, eine zusätzliche Nachfrage zu befriedigen.
Terroir Fribourg berät und begleitet Gastronomen bei der Beschaffung von regionalem Geflügelfleisch. Geflügel mit dem Label "Freiburg - regio.garantie" sei bei spezialisierten Produzenten, bei regionalen Metzgern sowie über Grosshändler erhältlich.
Auskünfte dazu erteilt Pierre-Alain Bapst, Direktor von Terroir Fribourg : 026 467 30 31
Wir können den heutigen Bedarf ja schon nicht abdecken. Zuerst müssen Ställe gebaut werden für die man nur schwer eine Baubewilligung bekommt.