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Mehr Silo statt Dürrfutter

Der regenreiche Sommer 2014 hat den Landwirten die Raufutterernte erschwert. In höheren Lagen wurde der 1. Schnitt zum Teil erst in den letzten Wochen gemäht. Die Hoffnung liegt nun auf einem schönen Herbst.

Doris Grossenbacher |

 

 

Der regenreiche Sommer 2014 hat den Landwirten die Raufutterernte erschwert. In höheren Lagen wurde der 1. Schnitt zum Teil erst in den letzten Wochen gemäht. Die Hoffnung liegt nun auf einem schönen Herbst.

«Wir haben vorletzten Samstag das letzte Heu gemäht», sagt Alfred Lauber aus Adelboden. «Das Ökoheu steht noch.» Laubers führen einen Betrieb mit Milchkühen und Kälbermast und bewirtschaften Land von 1370 bis 1500 m ü.M. 

«Normalerweise sind wir Ende Juli, Anfang August fertig mit dem ersten Schnitt», erklärt Lauber. «Doch in diesem Juli hatten wir nur einmal drei schöne Tage am Stück.» Dann hätten sie die schönsten Flächen geheut, für alles habe es aber nicht gereicht.

Vorerst stabile Preise

In der gleichen Situation wie Laubers waren heuer viele Betriebe in höheren Hanglagen. Entweder erlaubte es das Wetter nicht zu mähen, oder die nassen Böden verunmöglichten eine Bewirtschaftung. 

«Von knapp kann man im Moment bei der Raufutterversorgung nicht sprechen», entwarnt Ruedi Zgraggen, Präsident des Raufutterverbandes. Die Nachfrage nach Heu habe zwar in den letzten paar Wochen etwas angezogen, dies sei aber normal für die Saison: «Einige Landwirte, deren Tiere von den Alpen kommen, kaufen für den Herbst etwas Heu zu, bevor sie ihre eigenen Futterlager für den Winter anbrauchen.»

Die Versorgung mit Importheu sei gut, weiss Zgraggen. Im Ausland sei eine grosse Heuernte eingefahren worden. «Die Heupreise sind daher momentan stabil.»

Mehr Silo statt Heu

Wie sich die Situation entwickeln werde, hänge stark vom Herbst ab. «Gutes Wetter und eine lange Weidesaison können vieles kompensieren», sagt er. Falls es mehr Heu brauchen sollte, werde man das erst im Winter/Frühling merken. «Viele Landwirte brauchen zuerst ihre eigenen Lager auf, bevor sie Heu bestellen.»

Etliche Betriebe hätten aufgrund der kurzen trockenen Wetterphasen auch siliert, statt Dürrfutter konserviert. «Das Angebot an Grassilage ist daher gross», so der Raufutterhändler. Zum Teil würden Betriebe, die Silo füttern dürfen, mit silofreien Betrieben Heu gegen Silage tauschen. Die späte Heuernte hat auch einen negativen Einfluss auf die Futterqualität. Dem muss in der Fütterung Rechnung getragen werden.

«Das ist halt Natur»

Auch Laubers haben einen Teil ihres Futters siliert statt getrocknet. Alfred Lauber vermutet: «Wir haben ziemlich sicher zu wenig Heu und müssen sehr wahrscheinlich etwas zukaufen.» Von einer Katastrophe will er aber nicht sprechen. «Was zum Beispiel den Bauern in Schangnau passiert ist mit den Überschwemmungen ist viel schlimmer als ein später Heuschnitt.» Das sei halt die Natur. «Es geht nicht immer so, wie man es gerne hätte.»

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