In den letzten 15 Jahren war die Kalbfleischproduktion rückläufig. Die Gründe dafür sind in der Branche bekannt.
Die Schweizer Kalbfleischproduktion ist rückläufig. Heuer wurden bis Woche 38 insgesamt 155'101 Kälber klassifiziert. Das sind 4,5% weniger als in der Vorjahresperiode. Marktkenner sehen verschiedene Gründe für diese Entwicklung:
- Durch den vermehrten Einsatz von gesextem Samen entstehen mehr Mastrassentränker. Diese wandern überwiegend in die Grossviehmast, die seit Jahren zunimmt.
- Der Milchkuhbestand ist seit Jahren rückläufig. Entsprechend ist auch das Tränkerangebot kleiner, und es können weniger Kälber gemästet werden.
- Wegen der sinkenden Kalbfleischproduktion macht der Detailhandel weniger nachfragebelebende Aktionen, wodurch der Verkauf weiter zurückgeht.
Der Proviande-Preis für T3-Kälber liegt heute zwar deutlich höher als vor zwölf Jahren. Doch sei diese Darstellung mit Vorsicht zu geniessen, sagt Jörg Oberle von der Gefu-Oberle-Gruppe: «Wir haben heute viel mehr Abzüge auf den Proviande-Preis, etwa für die Fleischfarbe, für das Alter oder die Qualität.» Zudem sei die Fütterung deutlich teurer. «Früher erhielten die Mäster eine Rückvergütung vom Bund auf vertränkte Magermilch und Magermilchpulver.»
Um den Rückgang der Kalbfleischproduktion zu stoppen, gab es kürzlich einen runden Tisch der Branche. «Aktionen im Frühling, wenn es viele Kälber auf dem Markt hat, statt im Herbst, könnten eine Massnahme sein. Zudem muss das Kalbfleisch mit positiver Werbung neu belebt werden», sagt Oberle


