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Mehr Werbung und Rabatt

 

Zwei von drei Erdbeeren, die hier gegessen werden, wurden importiert. Laut dem Westschweizer Konsumentenschutz (FRC) werden spanische Erdbeeren stärker mit Rabatten beworben als hiesige. 400 g Bio gibts aktuell für 2.20 Fr.

 

Zwei Drittel der Erdbeeren, die in der Schweiz verspeist werden, stammen aus dem Ausland, ein Drittel wird hier produziert. Das zeigt ein Blick auf die Erdbeer-Statistik des letzten Jahres: 2020 importierte die Schweiz 14282 t frische Erdbeeren; davon 85% (12193 t) ausserhalb der bewirtschafteten Phase, also in den ersten und in den letzten vier Monaten des Jahres, und rund 70% aus Spanien (10026t). Die Inlandproduktion betrug im vergangenen Jahr 7260 t Erdbeeren.

 

400 g Bio für 2.20 Fr.

 

Im Detailhandel werden ausländische Erdbeeren bereits vor der Schweizer Erdbeersaison mit hohen Rabatten beworben. Aktuell sind in der Migros 400g Bio-Erdbeeren aus Spanien um 31% günstiger und kosten statt Fr. 3.20 nur noch Fr. 2.20.

 

Weshalb die Rabattschlacht bei den spanischen Erdbeeren und wieso braucht es bereits Mitte Februar Erdbeeren im Supermarkt? Die Begründung des Detailhandels tönt meist gleich: Die Kundinnen und Kunden wollen im Frühling Erdbeeren und diesem Wunsch nicht zu entsprechen, wäre nicht kundenorientiert. Der Westschweizer Konsumentenschutz (FRC) hat in den Kantonen Freiburg, Genf, Neuenburg, Wallis und Waadt von Januar bis Juni 2020 und 2021 über 430 Testkäufe zu Erdbeeren aus Spanien in Läden von Migros, Coop, Denner, Manor, Lidl und Aldi durchgeführt.

 

Migros

Die Migros verkauft 5500 t Erdbeeren pro Jahr. Über 66% davon aus Spanien. Diese sollen bis 2022 nachhaltiger produziert werden. Das steht auf der Internetseite der Migros. Nach und nach würden Massnahmen in den Bereichen Wassermanagement, verantwortungsvoller Umgang mit Pflanzenschutzmitteln, Bodenmanagement und soziale Aspekte umgesetzt. bki

 

Ausländische Erdbeeren besser präsentiert

 

Die Konsumentenorganisation kritisiert in einem Bericht die Marketingaktivitäten der Detailhändler: Ausländische Erdbeeren seien ab Mitte Februar bis zum Beginn der inländischen Ernte oft eines der ersten Produkte, das die Kundinnen und Kunden beim Betreten des Ladens sähen. Spanische Erdbeeren würden vor Beginn der Schweizer Erdbeersaison viel stärker mit Rabatten beworben und geschickter präsentiert als später die inländische Ware, schreibt die FRC in ihrer Marktbeobachtung weiter.

 

Und gemäss der Untersuchung kosteten spanische Erdbeeren im Detailhandel durchschnittlich 8.25 Fr./kg, Schweizer Erdbeeren mit 16.10 Fr./kg knapp das Doppelte. Nicht zuletzt spricht die Konsumentenorganisation von Kundentäuschung: Bei den einheimischen Erdbeeren würde die Herkunft auf der Verpackung hervorgehoben, bei Erdbeeren aus Spanien sei die Herkunft deutlich weniger gut sichtbar.

 

Erhöhung Produzentenrichtpreis

 

Der Produzentenpreis für Erdbeeren und Himbeeren wurde um Fr. 1.50 erhöht. Gemäss dem Richtpreisbulletin Beeren Nr. 1 gelten zehn Schalen à 500 g neu Fr. 35.50 (offen) oder 38 bis Fr. 39.50 (verpackt). Das entspreche einem Zuschlag von 4,4% oder Fr. 0.30 pro Kilo, steht auf der Internetseite des Schweizer Obstverbandes (SOV).

 

Die Beerenproduktion sei in den letzten drei bis vier Jahren effizienter geworden, da sich die Erträge verbessert hätten und die Arbeit rationalisiert worden sei, heisst es weiter. Doch Ausgaben wie Pflanzenschutz, Düngemittel, Maschinen und der Einsatz von Hilfsmitteln bei geschützten Kulturen und auch die Mindestlöhne der Erntehelfenden verursachten höhere Produktionskosten, steht zur Begründung. bki

Kommentare (3)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Ana | 12.05.2021
    Hiesige Produzenten sollten die spanischen Erdbeeren nicht als Konkurrenz sondern als Ergänzung sehen. Das täte der gesamten Branche gut. Wir produzieren nicht genügend Lebensmittel und sollten dies akzeptieren. Wer bewusst Schweizer Erdbeeren kaufen möchte, wird den Mehrpreis bezahlen. Sollte es ein Überangebot geben, können Rabatte helfen. Leider kommen grundlegende marktwirtschaftliche Überlegungen in unserer subventionierten Landwirtschaft mehr und mehr abhanden.
  • K.Rufer | 11.05.2021
    CHF 5.50 für ein Kilo Bio-Erdbeeren? Und damit sollen dann die hiesigen Produzenten konkurrieren? Die Aktions- Preisstrategien der Detailhändler vernichtet jegliche Wertschöpfung bei denen, die am meisten arbeiten... So macht Migros und Co. Markt für Markt kaputt, nur um Marktanteile generieren zu können. Das ist kurzsichtig und ignorant...
  • Biobäuerin | 11.05.2021
    Jeder, der spanische Produkte konsumiert, sollte sich bewusst sein, unter welchen menschenunwürdigen Bedingungen die afrikanischen Arbeiter leben müssen.

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