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«Mein Rind wurde immer nervöser»

Das Schweizer Jungzüchterteam holte sich im belgischen Battice unter den 19 Teams den 2. Platz. Die 20-jährige Landwirtin Lea Birrer aus Emmen LU war für das Schweizer Team mit dabei.

«Schweizer Bauer»: Was bedeutet Ihnen die Jungzüchterarbeit ganz persönlich?

Für mich ist die Jungzüchterarbeit weit mehr als ein Hobby – sie ist meine Leidenschaft. Es macht mir Freude, als Team etwas zu erreichen und unsere Arbeit auch nach aussen zu zeigen. Gleichzeitig kann ich mich persönlich weiterentwickeln. Die Jungzüchterarbeit bedeutet mir unglaublich viel.

Wie haben Sie sich auf den Wettbewerb vorbereitet?

Ich habe gemeinsam mit einem guten Kollegen im Jungzüchterclub viel geübt, insbesondere beim Scheren. Ausserdem hatten wir einen Übungstag mit Marcel Egli, der mir sehr geholfen hat.

Was war für Sie die grösste Herausforderung in der Vorbereitung?

Die grösste Herausforderung war die Unsicherheit, welches Rind ich im Wettbewerb bekommen würde. Zuhause kenne ich meine Tiere genau, ich weiss, wie sie sich verhalten und wie ich mit ihnen arbeiten muss.

Jungzüchterwettbewerb 

Der Jungzüchterwettbewerb in Battice umfasst Einzelwettbewerbe in den Disziplinen Scheren und Clippen, Showmanship, Richten und Marketing. Zusätzlich können die Teilnehmenden Bonuspunkte erhalten, wenn sie besonders positiv auffallen.

An der Veranstaltung nahmen insgesamt 165 Teilnehmende aus 19 Teams teil. Insgesamt werden vier Einzelwettbewerbe ausgetragen, wobei zusätzliche Punkte im Clippen und bei der Präsentation vergeben werden.

Lea Birrer qualifizierte sich im Februar an der Jungzüchterschule in Zug zur Teilnahme am Jungzüchterwettbewerb. Das Schweizer Team bestand aus sechs Jungzüchtern und einem Betreuer. In der Teamwertung erreichte die Schweizer Delegation den zweiten Platz.

Wie haben Sie den Tag des Wettbewerbs erlebt?

Ich war ziemlich nervös – das bin ich eigentlich fast immer. Mein Rind war zusätzlich recht unruhig, was mich noch mehr angespannter gemacht hat. Ein schöner Moment war aber, dass mein Freund überraschend vorbeikam. Das hat mir Sicherheit gegeben.

Herausfordernd war, dass mein Rind immer nervöser wurde, je weiter der Wettbewerb fortschritt.

Lea Birrer

Was war Ihr persönliches Highlight beim Wettbewerb?

Ein echtes Highlight war für mich, dass ich es in der Einzelwertung unter die Top 20 geschafft habe. Besonders stolz bin ich auf mein gutes Resultat im Scheren. In der Gesamtwertung war ich sogar die Beste der Schweiz.

Gab es einen Moment, der Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Besonders positiv war die Teamwertung: Gemeinsam mit der Schweizer Mannschaft konnten wir den zweiten Platz erreichen. Auch meine Platzierung im Showmanship – Rang 5 von 20 in meiner Altersklasse – war ein toller Erfolg. Herausfordernd war allerdings, dass mein Rind immer nervöser wurde, je weiter der Wettbewerb fortschritt.

Wie haben Sie sich während der Präsentation gefühlt ?

Ich war angespannt und hätte mir gewünscht, dass mein Rind ruhig läuft. Ich habe versucht, selbst ruhig zu bleiben, aber von Runde zu Runde wurde es schwieriger.

Haben Sie durch die Teilnahme etwas Neues über sich selbst gelernt?

Ja, ich habe gelernt, ein bisschen mehr an mich selbst zu glauben. Ich war in Bezug auf das Scheren zuhause oft unsicher und habe viel Bestätigung gebraucht. Der Wettbewerb hat mir gezeigt, dass ich eigentlich schon ganz gut bin.

Ich habe vor allem gelernt, mehr an mich selbst zu glauben.

Lea Birrer

Inwiefern unterscheidet sich das praktische Arbeiten mit den Tieren vom Wettbewerbsgeschehen?

Zuhause oder bei der Arbeit steht vor allem die Leistung der Tiere und ihre Gesundheit im Vordergrund. Im Wettbewerb hingegen konzentriert man sich stärker auf das einzelne Tier und auch auf die eigene Präsentation. Dabei wird viel mehr auch der Mensch bewertet.

Was nehmen Sie aus der Teilnahme für Ihre Zukunft mit?

Ich habe viele wertvolle Kontakte ins Ausland geknüpft und vor allem gelernt, mehr an mich selbst zu glauben.

Zur Person

Die 20-Jährige Lea Birrer ist gelernte Landwirtin und kommt aus Emmen LU. Sie ist auf einem Landwirtschaftsbetrieb mit 50 Mutterkühen, einer Pferdezucht und Legehennen aufgewachsen. Zurzeit absolviert sie die Ausbildung zur Agrotechnikerin am Schluechthof in Cham ZG.

Haben Sie Lust, auch bei kommenden Wettbewerben wieder dabei zu sein?

Auf jeden Fall! Mein Ziel ist es, auch in dieser Saison wieder so oft wie möglich teilzunehmen, zum Beispiel an der JuniorExpo in Aargau, in Wattwil oder in Bulle.

Welche Tipps würden Sie anderen jungen Leuten geben, die überlegen teilzunehmen?

Einfach einmal machen und ausprobieren! Erfahrungen sammelt man nur durchs Mitmachen.

Beenden Sie die Sätze…

Der Jungzüchterwettbewerb war.. eine super Erfahrung.

Jungzüchterwettbewerbe sind… für mich immer das Highlight.

Landwirtschaft ist… meine Leidenschaft.

Kommentare (1)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Soraya planzer | 13.09.2025
    Einfach super Lea diese perfektion. Ich gönne dir von Herzen deinen Erfolg. Schön deine Faszitation für die Landwirtschaft, so sollte es sein. Liebe Grüsse Soraya
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