Die CVP hat ihren ersten Bundesratskandidaten für die Nachfolge von Doris Leuthard: Der Zuger Ständerat und Alt-Regierungsrat Peter Hegglin will kandidieren, wie er gegenüber mehreren Sonntagszeitungen bekanntgab.
Er habe 30 Jahre Erfahrung in Exekutive und Legislative, auf Gemeinde-, auf Kantons- und auf Bundesebene, sagte der Mitte-Rechts-Politiker in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Er sei gut vernetzt und ein Brückenbauer. «Ich könnte einen Beitrag leisten, damit die zunehmende Polarisierung in der Politik zurückgefahren werden kann.»
Bauern für Politik aufgegeben
Der in Menzingen wohnhafte Politiker ist verheiratet und hat vier erwachsene Kinder. 1994 bis 2002 amtierte er als Präsident des Zuger Bauernverbandes und war von 1996 bis 2002 ebenfalls Vizepräsident des Schweizer Bauernverbandes. 16 Jahre führte er in Menzingen ZG einen Bio-Milchwirtschaftsbetrieb, den er 2003 wegen der Wahl in den Regierungsrat aufgab.
Geblieben sind ihm die Bienen und das Imkern. Seit 2015 ist Hegglin Ständerat. Zudem führt er zahlreiche Mandate im Bereich Landwirtschaft. So ist der 57-Jährige sowohl Präsident der Branchenorganisation Milch (BOM), der Branchenorganisation Sbrinz, der IG Zuger Chriesi, der agriss Schöftland und der Beratungsstelle Unfallverhütung Landwirtschaft (BUL) als auch Mitglied der Landi Zugerland und des Kantonalen Imkervereins.
Zur im Zusammenhang mit der Bundesratswahl im Zentrum stehenden Frauenfrage sagte Hegglin der «NZZ am Sonntag»: «Ich würde gern mit einer Frau antreten.» Seiner Meinung nach könne man von der CVP aber nicht verlangen, dass die Partei ein reines Frauenticket portiere. «Wir hatten zwölf Jahre lang eine äusserst erfolgreiche Frau im Bundesrat.»
Reihe von Absagen
Peter Hegglin ist der erste Kandidat, der ins Rennen um die Nachfolge von Bundesrätin Doris Leuthard steigt. Zuvor gab es innerhalb der CVP eine Reihe von Absagen, darunter Parteipräsident und Ständerat Gerhard Pfister aus Zug, Nationalrat Martin Candinas und Ständerat Stefan Engler aus Graubünden sowie die Luzerner Nationalrätin Andrea Gmür, die lieber Ständerätin werden will.
Die Bundesrats-Ersatzwahlen finden am 5. Dezember statt. Sie werden nötig, weil Doris Leuthard (CVP) und Johann Schneider-Ammann (FDP) auf Ende Jahr vor Ablauf der Amtsperiode zurücktreten. Kronfavoritin bei der FDP ist die St. Galler Ständerätin Karin Keller-Sutter, die ihre Kandidatur am Dienstag bekanntgegeben hatte.