Die Welt-Codex Kommission, die sich aus Experten der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) und der Weltgesundheits- organisation (WHO) zusammensetzt, hat in einer Sitzung vergangene Woche in Rom unter anderem den Höchstwert für Melamin von 0,15 mg je kg Kinder- oder Babytrinkmilch festgesetzt.
Bereits vor zwei Jahren hat die Kommission Maximalwerte für Milchpulver, das für Kinder und Babys in irgendeiner Form weiterverarbeitet oder direkt verkauft wird, mit 1 mg je kg Milchpulver definiert. Gleichzeitig wurde damals für alle andere n Lebens- und Futtermitteln ein Höchstwert von 2,5 mg je kg Produkt fixiert. Durch die aktuelle Einführung eines Höchstwertes für Melamin in Trinkmilch für Kinder und Babys wäre die Kette geschlossen worden.
Die Aufnahme von Melamin kann in hohen Konzentrationen tödlich sein. Melamin würde oft in betrügerischer Absicht als Beimischung zu Nahrungs- und Futtermitteln beigesetzt, um dadurch den Eiweißgehalt des Produktes zu erhöhen, erklärt die Kommission in einer Aussendung. Die neue, für die 184 FAO-Mitgliedsländer verbindliche Festsetzung der Melamin-Höchstgrenze werde den nationalen Gesetzgebern helfen, die Konsumenten in ihrem jeweiligen Land besser zu schützen. Durch diese Grenzwert-Definition könnten nationale Lebensmitteluntersuchungs-Behörden unterscheiden, ob eventuell vorhandenes Melamin in Trinkmilch, Milchpulver, Lebens- oder Futtermittel aus einer unvermeidlicher Verunreinigung, ohne gesundheitlichem Risiko für Konsumenten, stammt oder in betrügerischer Absicht vorsätzlich, um einen höheren Proteingehalt des Produktes zu erreichen, vom Wirtschafsteilnehmer beigemengt wurde.