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Melkroboter skeptisch beurteilt

 

Viele Sortenorganisationen haben Spezialregeln beim Melkroboter. Nun soll ein Bericht mehr Klarheit bringen.

 

DeLaval will Melkroboter bei Käsern beliebt machen. Ziel ist laut Urs Schmid von DeLaval, die Sortenorganisationen von den Vorteilen des Melkoboters zu überzeugen. «Wir sind im Austausch mit diesen und zeigen auf, dass die Produktion von Käsereimilch mit Melkrobotern funktioniert», betont er.

 

Emmentaler will Roboter

 

«Die Aufhebung des Verbots des Robotermelkens auf Käsereibetrieben ist der Entscheid der Sortenorganisation. Wir spüren aber von den Landwirten und dem Markt, dass die Nachfrage nach automatischen Melksystemen (AMS) steigt. Die Technik hat sich entwickelt.» Milch für Emmentaler AOP darf mit dem Roboter gemolken werden. Doch muss sie maximal 24 Stunden nach der Gewinnung des ältesten Gemelks verarbeitet werden.

 

So müssen Roboterbetriebe ihren Kühen für Stunden den Zugang zur Melkanlage verwehren, damit die Milch im Tank weniger als 24 Stunden alt ist, wenn sie in der Käserei ankommt. Darum hat Emmentaler im Juni 2022 beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) ein Gesuch um Änderung des Pflichtenheftes eingereicht. Das älteste Gemelk soll 29 Stunden alt sein dürfen.

 

DeLaval verspürt nach eigenen Angaben bei Käsereimilchproduzenten eine Nachfrage nach Melkrobotern.
DeLaval

 

Gruyère nicht

 

Bei Milchproduzenten von Gruyère AOP ist der Einsatz von Melkrobotern verboten. Da dürfte sich rasch keine Änderung einstellen. Denn Philippe Bardet von der Interprofession du Gruyère ist skeptisch: «Mit dem Roboter gibt es ein Qualitätsproblem, er führt zu vielen freien Fettzellen in der Milch. Dies kann bei Hartkäse aus Rohmilch mit langer Reifung zu ranzigem Geschmack führen.» «Beim Tête de Moine AOP ist ein Einsatz eines Melkroboters möglich», betont Martin Siegenthaler. «Wir haben auf 245 Milchproduzenten einen mit Roboter. Weitere Produzenten prüfen eine Umstellung.»

 

Beim Tête de Moine AOP gilt, dass die Kühe unter Aufsicht einer Person innerhalb von 2½ Stunden gemolken werden müssen. «Die Zwischenmelkzeit von acht Stunden muss respektiert werden, damit die Bildung der Fetthülle erfolgen kann», ergänzt er, «und es darf nur zwei Mal pro Tag gemolken werden.» Man sei in Kontakt mit AMS-Lieferanten. «Die Sortenorganisation verhält sich neutral. Die Entscheidung für einen Kauf soll der Milchproduzent treffen», so Siegenthaler.

 

Studie soll Resultate liefern

 

«Melkroboter sind bei der Produktion für Raclette du Valais AOP nicht gänzlich verboten», erklärt Urs Guntern. «Robotermilch kann nur verarbeitet werden, wenn das kontinuierliche Melken unterbrochen wird. Der Roboter muss gewährleisten, dass maximal zwei Gemelke innert 24 Stunden in der Käserei verarbeitet werden.» Kontinuierliches Melken sei aufgrund des Risikos der Fettschädigung verboten.

 

«Wir wollen das Risiko nicht eingehen und warten derzeit die vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) in Auftrag gegebene Studie ab. Erst bei Vorliegen der Resultate werden wir den Einsatz von Melkrobotern neu beurteilen», sagt Guntern. Das BLW hat Agroscope mit dem Projekt «Automatische Melksysteme in den AOP-Käse-Verwertungsketten» beauftragt. Resultate gibt es Ende 2023.

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