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Menschen benützten Milch lange vor Domestizierung des Rindes

Auf einem unscheinbaren Steinsplitter aus einer Höhle in Südafrika hat ein internationales Forscherteam mit Schweizer Beteiligung Farben auf Milchbasis entdeckt. Offenbar benützten die Steinzeitmenschen Milch lange vor der Domestizierung des Rindes.

sda |

 

Auf einem unscheinbaren Steinsplitter aus einer Höhle in Südafrika hat ein internationales Forscherteam mit Schweizer Beteiligung Farben auf Milchbasis entdeckt. Offenbar benützten die Steinzeitmenschen Milch lange vor der Domestizierung des Rindes.

Die frühen Menschen im südlichen Afrika zermahlten schon vor 125'000 Jahren eisenhaltiges Gestein, um daraus Farben (Ocker) herzustellen. Der neue Fund sei aber der erste Hinweis auf Milch als Bindemittel, schreibt die Universität von Colorado in einer Mitteilung. An der Entdeckung war auch der an der Universität Genf tätige Anthropologe Luca Pollarolo beteiligt.

Casein als Bindemittel

Die getrocknete Farbe klebte auf einem Steinsplitter, der in der Sibudu-Höhle in KwaZulu-Natal in Südafrika gefunden worden war. Sie wurde in der Mittelsteinzeit vor 77'000 bis 38'000 Jahren von anatomisch modernen Menschen benützt. Der Splitter habe wohl zum Anrühren oder zum Auftragen der Farbe gedient, mutmassen die Wissenschaftler in der im Fachjournal «PLOS ONE» veröffentlichten Studie.

Mit chemischen Analysen wies das Team um Paola Villa vom Naturhistorischen Museum der Universität von Colorado darauf das Milcheiweiss Casein nach. Es diente vermutlich als Bindemittel. Schon zuvor war in der Blombos-Höhle in Südafrika mit Knochenmarkfett vermischter Ocker aus der Mittelsteinzeit vor etwa 100'000 Jahren gefunden worden.

Body painting

Die Steinzeitmenschen verwendeten solche Farbmixturen womöglich, um Steinwerkzeuge zu verkleben, Tierhäute haltbar zu machen oder aber als Körperfarbe. Körperbemalung sei bei den südafrikanischen Ureinwohnern, den San, weit verbreitet und werde auch auf alten Steinmalereien dargestellt, heisst es in der Mitteilung.

Weil Rinder in Südafrika erst vor 1000 bis 2000 Jahren domestiziert wurden, müsse die Milch von einem wilden Huftier stammen, zum Beispiel einem Büffel oder einer Antilope, vermuten die Forscher. Von rinderähnlichen Tieren sei bekannt, dass sie sich für die Geburt von der Herde entfernten. Dies habe sie für die Steinzeitjäger zu einer leichten Beute gemacht.

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