Der Protest gegen die Umfahrung Aarwangen wächst weiter: Betroffene, Bauern und Umweltorganisationen haben sich zum Verein Natur statt Beton zusammengeschlossen
Am Samstag fand die offizielle Gründung des Verein «Natur statt Beton»statt. «Natur statt Beton» verfolgt das Ziel, die geplante Umfahrungsstrasse Aarwangen zu verhindern und bei der Suche nach Alternativen mitzuhelfen.
Nach Gründungsveranstaltung demonstrierte der Verein sodann seine breite Abstützung in der Region. Gut 200 Personen formierten sich zu einer Menschenkette, die den geplanten Verlauf der Strasse inmitten von Kulturland und einem Naturschutzgebiet sichtbar machte, heisst es in einer Mitteilung.
Linde für die Hoffnung
Der neu gewählte Vorstand besteht aus Landwirten und Landwirtinnen und aus Anwohner und Anwohnerinnen aus Aarwangen und Bützberg. Ebenso sind Vertretern verschiedener Umweltverbände mit dabei. Als Zeichen der Hoffnung pflanzten sie mitten im geplanten Strassenverlauf eine vier Meter
hohe Linde.
Die Linde ist seit jeher das Symbol der Grundbesitzer und Viehzüchter. Und sie ist auch ein Symbol
der Hoffnung im ökologischen Sinne. Bleibt sie stehen, wird dank ihr auch ein Smaragd-Naturschutzgebiet
gerettet, schreibt der Verein. «Diese Linde soll später einmal unsere Enkelkinder als Mahnmal daran erinnern, welch unsinnigen Strassenpläne der Kanton Bern im Jahr 2021 noch ausführen wollte», sagte Samuel Jenzer, Co-Präsident des neuen Vereins und betroffener Landwirt.
Jeder Besucher erhielt eine getopfte Linde oder Linden-Samen, um den Protest im eigenen Garten oder auf dem Balkon sichtbar zu machen und so in die ganze Region weiterzutragen. «Wir sind beeindruckt ob der Solidarität der Bewohner, die heute eindrücklich zeigten, dass die geplante Strasse nicht zum Ziel führen wird», sagte Eva Fuhrimann, zweite Co-Präsidentin des Vereins und Vertreterin der Anwohnerinnen und Anwohner.
Es gibt Alternativen
«Mit der Umfahrung will der Kanton Bern die Verkehrsprobleme von Aarwangen mit den Mitteln von gestern
lösen, und das in einem Smaragd-Gebiet, in dem viele Tierarten leben, die europäisch bedroht sind», hält Kurt
Eichenberger in seiner Rede als dritter Co-Präsident des Vereins und Vertreter der Umweltverbände WWF,
VCS, Schweizer Landschaftsschutz und Pro Natura fest.
Neue Strassen führten zu Mehrverkehr. Und sie würden die Probleme verlagern, statt sie dauerhaft zu lösen. Deshalb bekämpfe der neue Verein das geplante Projekt, wolle aber auch mithelfen bei der Suche nach Alternativen, so Eichenberger.
Der Verein ist überzeugt, das Variantenstudium des Kantons von 2007 sei mangelhaft gewesen. Nötig sei in Aarwangen nun ein neuerlicher Anlauf mit einem Testplanungsverfahren, welches sich dank verschiedenen Planungsteams nochmals mit den bestehenden aber auch mit neuen Varianten auseinandersetzen würde. Hierzu biete der Verein Natur statt Beton Hand zur Mitarbeit.




