Kompost und Dünger aus menschlichen Fäkalien versorgen Pflanzen effektiv mit Nährstoffen. Dieses Fazit haben jetzt Wissenschaftler der Humboldt-Universität (HU) zu Berlin aus einem Projekt gezogen, für das sie in den zurückliegenden drei Jahren neuartige, aus menschlichen Fäkalien gewonnene Dünger in der Landwirtschaft getestet haben.
Es habe sich gezeigt, dass mit der Gabe von Fäkalkompost die Konzentration von löslichem Phosphor im Boden deutlich ansteige, was sich auch im Phosphor-Gehalt der Pflanzen spiegele, berichteten die Forscher. Ein ähnliches Bild habe sich für die Versorgung mit Kalium ergeben. Ein aus menschlichem Urin gewonnener Flüssigdünger habe die Pflanzen gut mit Stickstoff versorgt. Allerdings sei der Biomasseertrag im Vergleich zu den Pflanzen, die mit chemisch-synthetischem Stickstoff gedüngt worden seien, etwas niedriger ausgefallen.
Anpassung der Düngemittelverordnung
Nach Einschätzung der Forscher liefern die Untersuchungsergebnisse eine erste Datenbasis dafür, die Düngewirkung des Komposts aus hitzebehandelten menschlichen Fäkalien sowie des Urin-Flüssigdüngers zu bewerten. Damit seien sie eine erste Grundlage für eine mögliche Anpassung der Düngemittelverordnung.
In einem nächsten Schritt wollen die Forscher weitere Eigenschaften der neuartigen Düngemittel untersuchen, etwa mögliche Schadstoffrückstände und Auswirkungen auf das Klima. Die aktuellen Studienergebnisse wurden in der Zeitschrift «Soil Use and Management» veröffentlicht.


