In ungewöhnlich scharfer Weise hat der Generalsekretär des Deutschen Bauern-verbandes (DBV), Helmut Born, den Autokonzern Mercedes-Benz angegriffen. In einem Inserat in einem deutschen Magazin wirbt der Konzern damit, dass eine Kuh mehr Emissionen produziert als ein Geländewagen.
Das Inserat für die neue M-Klasse in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift „stern“ mit dem Slogan „Mehr als 200 Pferde und weniger Emissionen als eine Kuh“ nennt Born einen „unerträglichen Fehlgriff“, schreibt Agra-Europe (AgE).
Völlig falscher Eindruck erweckt
In einem Schreiben an den Leiter Vertrieb und Marketing von Mercedes-Benz Cars, Joachim Schmidt, kritisiert der DBV-Generalsekretär, die Werbebotschaft. Mercedes versuche im Inserat den völlig falschen Eindruck zu erwecken, dass eine Kuh ein grösserer Ressourcen-verbraucher als die grossvolumige neue M-Klasse. „Das Gegenteil ist der Fall“, betont Born.
Die Kuh sei der ideale Ressourcennutzer für Grünlandflächen und produziere hochwertige Nahrungsmittel für die Menschen, „eine Leistung, mit der Ihr Geländewagen für die Autobahn nicht konkurrieren kann“, heisst es im Schreiben.
Bauernverband fordert Anzeigenstopp
Born wirft der Unternehmensleitung zudem vor, dass Mercedes-Benz als führendes Automobilunternehmen zwar auf den Klimaschutzbeitrag der Biokraftstoffe angewiesen sei, dafür öffentlich aber gar nicht eintreten wolle.
Die Landwirtschaft sei bereit und in der Lage, über die Biokraftstoffe einen relevanten Klimaschutzbeitrag für den Verkehrssektor zu leisten. Dann müssten aber die Unternehmen der Automobilindustrie „statt konfrontativer Anzeigen einen partnerschaftlichen Umgang mit der Landwirtschaft pflegen“. Born rief die Mercedes-Verantwortlichen auf, den Zusammenhang zwischen einer effizienten Landwirtschaft und dem Klimaschutz zur Kenntnis zu nehmen und die Anzeigenkampagne zu stoppen.