Der Mercosur drängt ebenso wie Wirtschaftskreise und die Führung der Europäischen Kommission auf ein rasches Inkrafttreten des seit einigen Jahren fertig verhandelten Handelsabkommens.
Etliche EU-Länder, darunter auch Österreich, verweigern aber die Ratifizierung des Abkommens, weil darin Nachhaltigkeitskriterien mit Umwelt- und Sozialstandards fehlten, wodurch etwa die europäische Landwirtschaft einem unfairen Wettbewerb durch Importe aus dem Mercosur ausgesetzt werde.
Ureinwohner sollen geschützt werden
Die EU-Kommission versuchte zuletzt mit einer Liste von Nachforderungen die Stimmung unter den Unionssaaten gegenüber dem Handelsabkommen zu verbessern.
Unter anderem fordert die EU von den Südamerikanern Arbeitnehmerrechte, Schutz von Ureinwohnern sowie Massnahmen gegen illegale Regenwaldrodungen sowie die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens. Die Umsetzung solle von unabhängigen Schiedsgerichten überwacht werden.
Sie fordern Förderung
Die Mercosur-Länder lehnen aber jegliche Sanktionen ab. Sie fordern im Gegenteil Förderungen aus der EU für die Einhaltung von Umweltauflagen beispielsweis ein der Rinderhaltung.
Rindfleischimporte aus Südamerika gelten in der europäischen Landwirtschaft als besonderes Reizthema. NGOs mutmassen den Meldungen zufolge auch, dass die südamerikanische Seite weiters noch grössere Quoten für Lieferungen von Zucker und Geflügel verlange.