Während der Treffen äusserten die Vertreterinnen und Vertreter der Landwirtschaft aus ganz Europa laut und deutlich ihre Bedenken: Die landwirtschaftliche Komponente dieses Abkommens sei wirtschaftlich unausgewogen, aufgrund der unterschiedlichen Standards unfair und stelle aufgrund der kumulativen Auswirkungen mit anderen Handelsabkommen eine grundlegende Bedrohung für das europäische Agrarmodell dar.
«Werden niemals zustimmen»
«Die Landwirtinnen und Landwirte sowie die Genossenschaften in der EU haben den 500 Millionen Konsumenten stets Sicherheit garantiert. Aus diesem Grund könnte die Interessenvertretung trotz jeglicher Ausgleichs- oder Notfallmechanismen dieses Abkommen in seiner jetzigen Form nicht akzeptieren», hielten die Verbände fest.
«Wie wir bereits in unserem offenen Brief an die Präsidentin von der Leyen und die Staats- und Regierungschefs betont haben, werden die Landwirtinnen und Landwirte und die Agrargenossenschaften niemals einem unausgewogenen und umweltschädlichen Handelsabkommen zustimmen. In ganz Europa kommt es bereits zu zahlreichen Aktionen und Demonstrationen, die noch an Fahrt aufnehmen werden», teilte Copa-Cogeca mit.
Gehör verschaffen
Am 9. Dezember werden die Vorstände von Copa und Cogeca zusammen mit Mitgliedern der Präsidien in Brüssel mit der Ratspräsidentschaft und den Landwirtschaftsministerinnen und -ministern zusammentreffen, um dem Widerstand des Agrarsektors Gehör zu verschaffen.
Der neue EU-Agrarkommissar Christophe Hansen traf nur wenige Tage vor seinem offiziellen Amtsantritt mit Vertretern von Copa und Cogeca zu Gesprächen über dieses kritische Thema zusammen und hörte sich die Erwartungen der Landwirtinnen und Landwirte an die «Vision für die Zukunft der Landwirtschaft und der Lebensmittel» an, die in den ersten 100 Tagen der Amtszeit versprochen wurde.
Die Unterzeichnung eines Handelsabkommens mit den Mercosur-Ländern zu Beginn der Amtszeit der neuen Kommission würde einen schweren Schlag für die europäische Landwirtschaft bedeuten. Dieser Schritt stehe auch im Widerspruch zu dem von Präsidentin Ursula von der Leyen verfolgten Ansatz, Dialog zu fördern, so die Verbände.