Venezuelas Staatschef Hugo Chávez hat mit Nachdruck die volle Mitgliedschaft seines Landes im Gemeinsamen Markt des Südens (Mercosur) gefordert. Auf dem Gipfeltreffen des südameri-kanischen Wirtschafts-verbundes in Montevideo kritisierte Chávez am Dienstag eine «kleine Menschengruppe», die Venezuelas Integration verhinderte.
Damit meinte er das Parlament Paraguays, das als einziges Mercosur-Land die Eingliederung von Caracas nach fünf Jahren noch nicht ratifiziert hat. Dem Mercosur gehören Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay an. Auch Ecuadors Präsident Rafael Correa beantragte die Aufnahme seines Landes in den Mercosur.
Freihandelsabkommen mit Palästina
Uruguays Präsident José Mujica kündigte die Bildung einer Kommission an, die Alternativen zu einer rascheren Eingliederung von neuen Mitgliedstaaten ausarbeiten soll. Die vier Mercosur-Staaten unterzeichneten zudem ein Freihandelsabkommen mit der palästinensischen Autonomiebehörde. Es ist das erste Freihandelsabkommen der Autonomiebehörde ausserhalb der arabischen Welt.
Israel akzeptiert Entscheidung
Die Palästinenser sehen in dem Abkommen einen Schritt zum Frieden. Israel werfen sie vor, mit strengen Einfuhrkontrollen ihre Wirtschaft zu behindern. Israel hat die Vereinbarung als kontraproduktiv für den Nahost-Friedensprozess bezeichnet, will aber die Entscheidung der Mercosur akzeptieren.
