Ein internationales Forscherteam stellt die etablierten Vorstellungen zum natürlichen Methan-Kreislauf auf den Kopf. Laut den Forschern spielten in der Vergangenheit die Veränderungen in tropischen Feuchtgebieten eine wichtige Rolle beim Methan-Ausstoss.
Methan ist das zweitwichtigste vom Menschen verursachte Treibhausgas. Früher stammte es aus rein natürlichen Quellen, vor allem aus tropischen Feuchtgebieten.
Überschwemmtes Grasland und Feuchtgebiete
Zum natürlichen Methan-Kreislauf gibt es nun neue Erkenntnisse, wie die Universität Bern in einer Mitteilung schreibt. Bekannt war, dass die globale Methankonzentration in der letzten Eiszeit sehr eng an die Temperatur auf der nördlichen Halbkugel gekoppelt war. Angenommen wurde, dass sich im Wesentlichen nur die Stärke des Methan-Ausstosses verändert hat. Mithilfe neuer sogenannter Isotopenanalysen des Methans in Eisbohrkernen rüttelt nun ein internationales Team von Eiskernforschern an dieser Vorstellung.
Die neue Studie zeigt, dass sich auch die Ökosysteme selbst, die Methan in den Tropen emittieren, aufgrund des Klimas und des atmosphärischen CO2-Gehalts im Verlauf der letzten 160'000 Jahre stark veränderten. So ist in den Tropen vermutlich vor allem saisonal überschwemmtes Grasland in kalten Zeiten für die Methanemission verantwortlich. In warmen Zeiten sind bewaldete, permanente Feuchtgebiete wichtiger.
Auch Details bekannt
Dies berichtet ein Forscherteam der Universität Bern, des Alfred-Wegener-Instituts in Deutschland und der Pennsylvania State University in den USA in der jüngsten Ausgabe von «Nature Geoscience».
Die früheren Analysen konnten nur ein globales Bild der Methanemissionen geben, wie es in der Mitteilung der Universität Bern weiter heisst. Die neuen Isotopenanalysen verraten nun auch Details. Die neue Studie sei ein typisches Beispiel, wie etablierte Vorstellungen aufgrund des wissenschaftlichen Fortschritts und mithilfe neu entwickelter Analysenmethoden revidiert werden müssten.