«Kultiviertes Fleisch» und Fleischersatzprodukte auf pflanzlicher Basis liegen im Trend. In Kemptthal bei Zürich soll nun ein Innovationszentrum die Entwicklung von Produkten aus kultivierter Landwirtschaft vorantreiben, um Marktanteile zu gewinnen. Für die Migros hat die Technologie einen positiven Einfluss aus die Welt.
Dazu legen mit dem Detailhandelsriesen Migros, dem Aromen- und Riechstoffkonzern Givaudan sowie dem Maschinenbauer Bühler drei Unternehmen ihre Expertise zusammen. Der «Cultured Food Innovation Hub» soll den Betrieb bereits im nächsten Jahr aufnehmen, wie die drei Unternehmen am Mittwoch mitteilten.
Der Cultured Food Innovation Hub wird ein eigenständiges, unabhängiges Unternehmen, das sich zu 100% im Besitz von Givaudan, Bühler und der Migros befindet. Der Cultured Food Innovation Hub wird 2022 in Betrieb gehen.
Steigende Nachfrage
Das Innovationszentrum soll Start-Ups unterstützen, die Ersatzprodukte für herkömmliches Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte sowie weitere Alternativen auf pflanzlicher Basis entwickeln. Das Labor in Kemptthal werde auch mit Zellkultur- und Biofermentationskapazitäten ausgestattet sein, heisst es weiter.
Die Nachfrage nach Lebensmitteln auf pflanzlicher Basis sei in den vergangenen Jahren deutlich angestiegene, begründen die drei Firmen den Schritt. Zudem habe «kultiviertes Fleisch» eine deutlich bessere Klimabilanz, komme ohne den Einsatz von Antibiotika, Schlachtung oder Massentierhaltung aus und leiste einen Beitrag zur Ernährungssicherheit.
Zelluläre Landwirtschaft
Das im Maschinenbau tätige Unternehmen Bühler bringe in die Kooperation seine Lösungen für die Produktion von Lebensmitteln ein. Givaudan steuere seine Expertise im Bereich Geschmack und Biotechnologie bei und die Migros sei für die Marktbearbeitung verantwortlich, heisst es weiter.
Die zelluläre Landwirtschaft für kultiviertes Fleisch bietet die Möglichkeit, tierische Produkte herzustellen, ohne Tiere zu züchten. Als Ausgangspunkt dienen tierische Zellen. Technologien wie die Fermentation können dann für die Züchtung von Fleischprodukten eingesetzt werden.
«Bahnbrechendes Potenzial»
«Das Ergebnis ist Fleisch, das sowohl in seiner Struktur als auch geschmacklich mit tierischem Fleisch identisch ist», heisst es in der Mitteilung. Für Bühler bietet die zelluläre Landwirtschaft eine Lösung für viele Bereiche: von der Verringerung des Flächen- und des Wasserverbrauchs über den Tierschutz bis hin zur Sicherheit und Qualität der Lebensmittelkette. «Die drei Partner in diesem neuen Projekt haben sich als Unternehmen der Nachhaltigkeit verpflichtet. Gemeinsam haben sie eine Vision für eine nachhaltige Lebensmittelzukunft», sagt Ian Roberts, Chief Technology Officer bei Bühler.
Für die Migros hat die Partnerschaft bahnbrechendes Potenzial. Die Technologie werde einen unglaublichen, positiven Einfluss auf die Welt zu haben. Auch die Kunden würden die Vorteile begreifen. Vor allem sieht der Grossverteiler wirtschaftliches Potenzial. «Der Markt ist bereit für aussergewöhnliches Wachstum. Wenn wir dies alles zusammenführen, haben wir eine gewinnbringende Kombination für den Planeten», sagt Matthew Robin, Geschäftsleiter Elsa-Mifroma bei der Migros-Industrie.
Neue Gesellschaft
Auch die zu Coop gehörende Bell-Gruppe ist an «Laborfleisch» interessiert. Die Fleischverarbeiterin hatte sich dafür in den vergangenen Jahren über zwei Finanzierungsrunden an der niederländischen Mosa Meat beteiligt, die bis 2022 ein «kultiviertes Fleischprodukt» an den Markt bringen will.
Bell gehört zudem mit drei weiteren Unternehmen zu den Gründern der Swiss Protein Association (SPA), einem Verband für «alternative Proteinquellen» mit Sitz in Bern. Zu den weiteren Mitgliedern des am Montag gegründeten Verbands zählen laut einer separaten Mitteilung vom Mittwoch auch die Kündig Gruppe, Migros Industrie und die Planted Foods AG.
Ich Esse gerne und mit Genuss weiter Bio Fleisch
Dazu braucht es sicherlich lebende Zellen.
Ich weiss es nicht, darum frage ich, braucht es dazu Zellen aus einem Fötus?
Dann wäre der Tierschutz wohl fragwürdig!
Oder fressen die Menschen das Gras auf den Alpen und der Bergwiesen?
Sofern es dann Soja für dieses Kunstfleisch braucht: dies ist viel effizienter, weil die Wirkungsgras-Verlsute im Metabolismus verhindert werden.