Die Migros will künftig nachhaltigere Schweizer Äpfel und Birnen verkaufen. Die Detailhändlerin verbietet gewisse Pflanzenschutzmittel und will den Einsatz von Spritzmitteln grundsätzlich reduzieren. Die Bauern haben nun ein Jahr Zeit, um sich anzupassen. Ihre Leistungen werden mit einer Prämie abgegolten.
Die Migros hat ein neues Nachhaltigkeitsprogramm für den Anbau von Kernobst lanciert, wie sie am Donnerstag mitteilte.
Weniger Pflanzenschutzmittel
Einerseits werden bestimmte Spritzmittel verboten, andererseits sollen die Bauern die Spritzmittel gezielter einsetzen und stattdessen alternative Methoden anwenden: Zum Beispiel indem sie ihre Obstbäume mit Netzen zudecken oder die Verwirrmethode anwenden, die Insekten an der Fortpflanzung hindert.
Zudem will die Migros die Biodiversität in den Obstanlagen fördern, indem die Obstproduzenten beispielsweise Nistkästen oder Steinhaufen verteilen oder Blumen zwischen den Bäumen pflanzen. Auch die Qualität der Böden soll dank dem neuen Programm verbessert werden.
Massnahmen
Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wird reduziert: Einerseits werden bestimmte Spritzmittel verboten, andererseits soll der Einsatz der Mittel gezielter erfolgen. Dafür werden alternative Methoden gefördert. Beispiele hierfür sind das Einnetzen der Anlagen oder die Praktizierung der Verwirrmethode, die Insekten an der Fortpflanzung hindert.
Die Biodiversität in den Obstanlagen wird aktiv erhöht: Das kann in Form von Nistkästen, Blütereihen in den Fahrgassen, Steinhaufen oder anderen Massnahmen erfolgen.
Die Bodenqualität wird verbessert: Gezielte Massnahmen wie das Einbringen von Kompost oder die Verwendung von Breitreifen bei den landwirtschaftlichen Fahrzeugen in den Fahrgassen fördern die Vitalität und Fruchtbarkeit des Bodens.
Punktezahl muss erreicht werden
Laut der Mitteilung funktioniert das Programm analog eines Baukastensystems. Die Obstbauern können auswählen, welche der Massnahmen sie auf ihrem Betrieb umsetzen können. Für die Umsetzung jeder Massnahme bekommen sie Punkte. Später müssen sie laut einem Sprecher eine gewisse Anzahl Punkte erreichen.
Können oder wollen gewisse Bauern sich den neuen Regeln der Migros nicht unterwerfen, müssen sie laut dem Sprecher aber nicht gleich die Kündigung fürchten. Zuerst werde das Gespräch gesucht. Grundsätzlich sei es aber schon das Ziel, dass alle mitmachen.
zvg
3 Rappen mehr pro Kilo
Das Jahr 2021 gilt nun als Versuchsjahr, damit die Bauern die Einführung schrittweise umsetzen können, wie der Sprecher weiter sagte. Die Detailhändlerin hat das Programm zusammen mit Wissenschaftlern des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) erarbeitet, die die Bauern bei der Umsetzung begleiten.
«Viele Produzenten haben bereits zuvor einiges unternommen, um den schädlichen Eintrag von Pflanzenschutzmitteln in die Umwelt zu reduzieren. Mit dem Programm möchten wir nun allen Produzenten die Möglichkeit bieten, solche Schritte zu ergreifen, indem wir sie mit Expertise und finanziell unterstützen.», sagt Erwin Büsser, Leiter Früchte und Gemüse beim Migros-Genossenschaft-Bund.
Unterstützung gibt es aber auch in finanzieller Form, wie es weiter heisst. Die Migros zahlt allen Produzenten pro Kilo Äpfel oder Birnen 3 Rappen zusätzlich. Das Programm wird seit Anfang Jahr schrittweise umgesetzt. Das nachhaltigere Kernobst ist ab September in der Migros erhältlich.
0.3 hätten auch genügt, oder währen 30 Rp. angemessen.