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Milch: Mehr Protein durch Grasfütterung

Forschende der Universität Göttingen (D) und des Kasseler Instituts für ländliche Entwicklung haben die Proteinverwertung auf Milchviehbetrieben untersucht. Sie zeigen, dass durch eine grasbasierte und kraftfutterarme Fütterung der Milchkühe unter dem Strich mehr Protein für die menschliche Ernährung erzeugt wird.

«Um immer mehr Milch zu produzieren, haben Betriebe den Kühen über die vergangenen Jahrzehnte vermehrt protein- und energiereiches Kraftfutter – wie Getreide oder Soja – gefüttert», halten die Forscher fest. Gleichzeitig ging die gras- und weidebasierte Tierhaltung zurück.

Proteineffizienz

Doch diese Praxis birgt Risiken für die Umwelt, schreiben die Forscher weiter. Sie nennen globale Futterimporte und die Konkurrenz um Ackerflächen für den Anbau von Nahrungsmitteln für den Menschen. Deshalb haben sie Ansätze gesucht, um die Milchproduktion nachhaltiger zu gestalten. Dazu berechneten sie für insgesamt 52 Milchviehbetriebe in ganz Deutschland – sowohl biologische als auch konventionelle – die Proteineffizienz der Milchproduktion anhand des sogenannten hePCR (human-edible protein conversion ratio).

Diese Grösse beschreibt das Verhältnis des essbaren Proteins im Futter zum Protein in der Milch und zeigt, wie sehr Mensch und Milchkuh um die gleiche Nahrungsressource konkurrieren. Das Team stellte die Proteineffizienz anschliessend verschiedenen Umweltfaktoren wie der Pflanzenartenvielfalt und der Stickstoffbelastung im Grünland gegenüber.

Produktion von Nahrungsprotein

«Die Ergebnisse zeigen, dass viel Kraftfutter die Gesamtbilanz bei der Produktion von Nahrungsprotein deutlich verschlechtert», erklärt Erstautorin Maria Wild von der Abteilung Graslandwissenschaft der Universität Göttingen. «Eine grasbasierte Milcherzeugung dagegen bringt trotz geringerer Gesamtmilchmenge mehr Protein für die menschliche Ernährung.» Martin Komainda von derselben Abteilung ergänzt: «Eine hohe Netto-Proteinerzeugung geht mit einer deutlich grösseren Pflanzenartenvielfalt auf den Grünlandflächen der Betriebe und mit weniger Stickstoff- und Phosphorüberschüssen einher.»

Professor Johannes Isselstein, Leiter der Abteilung, zieht Bilanzen für die Zukunft: «Biodiversität zu erhalten, Stickstoffüberschüsse zu reduzieren und gleichzeitig hochwertige regionale Lebensmittel zu erzeugen sind zentrale Aspekte nationaler und internationaler Nachhaltigkeitsziele. Ein Paradigmenwechsel in der Art und Weise, wie wir die Effizienz und Nachhaltigkeit in der Milchproduktion bewerten, ist daher dringend notwendig.»

-> Die gesamte Studie (englisch) gibt es hier

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